-Magst
du dich mal kurz Vorstellen?
Ich
bin Carina, werde dieses Jahr einunddreißig und könnte mir keinen
schlimmbesseren Beruf als den des Schriftstellers vorstellen.
-Du
hast mit Anfang 20 deine Bestimmung gefunden das Schreiben. Wie kam
es dazu hast du einfach drauf los geschrieben ? Oder hast du dich
einfach nur nicht getraut ?
Geschichten
gesponnen habe ich schon immer, allerdings bin ich nie auf die Idee
gekommen, sie aufzuschreiben. Es ist schwer zu erklären, aber das
Spinnen passierte nebenbei in meinem Kopf, fast schon automatisch und
vollkommen unterbewusst, ohne dass ich merkte, was ich eigentlich
tat. Es gehörte zu mir, ohne dass ich es in Frage gestellt oder
richtig wahrgenommen habe. Mit Anfang zwanzig las ich schließlich
ein Buch, das für mein Empfinden viel Potential beinhaltete, aber
gegen Mitte deutlich abflaute. Ich war total enttäuscht. So eine
gute Idee, und der Autor hatte sie verschenkt. In einer Nacht und
Nebel Aktion und ohne wirklich darüber nachzudenken, setzte ich mich
vor den PC und schrieb mein eigenes Ende für das Buch. Das war der
Anfang von allem.
-Wie
kritisch war deine Familie das was daraus wird oder haben sie von
Anfang an hinter dir gestanden ?
Zu
Beginn habe ich niemanden davon erzählt. Ich schrieb still und
heimlich vor mich hin, es war mein kleines Geheimnis. Sobald ich es
ausgesprochen hätte, hätte es mir die Realität nur madig gemacht.
Für mich war es nicht nur ein Tippen oder „ich habe da ein neues
Hobby gefunden“. Ich merkte sehr früh, dass ich da etwas enorm
Wichtiges und Besonderes für mein Leben entdeckt hatte. Umso mehr
wollte ich es beschützen.
Als
ich später dann doch nach und nach Freunde, Bekannte und Verwandte
einweihte, waren die Rückmeldungen ambivalent. Einerseits hatte
niemand etwas dagegen, dass ich schreibe. So nebenbei kann man das ja
machen. Andere sammeln ja auch Briefmarken. Nur die Tatsache, dass
ich Schriftsteller werden wollte, stieß bei manch einem auf
Unverständnis. Die allgemeine Betrachtungsweise des Berufes lautet
eher „unsolide“.
-Als
2011 "Kirschroter Sommer " erschien wie Nervös warst du
da?
Auf
einer Skala von null bis zehn: zwölf.
-Hattest
du Band 2 " Türkisgrüner Winter " schon Fertig als Band
1 erschien ?
Kirschroter
Sommer und Türkisgrüner Winter entstanden schon vor vielen Jahren,
begonnen zu schreiben hatte ich sie 2008. Demnach war der zweite Teil
bereits fertig, ehe ich Teil 1 2011 veröffentlichte. Das war mir
wichtig. Denn hätte ich an dem weiteren Verlauf der Geschichte noch
etwas etwas ändern wollen, wären mir die Hände gebunden gewesen.
-Du
Arbeitest gerade an einem neuen Buch! Was kannst du uns darüber ganz
Exklusiv verraten ?
Dass
es das schwerste Buch meines bisherigen Lebens ist. Erstens weiß
ich, dass es gelesen und nich nur in meiner Schublade landen wird,
allein das macht Vieles schon schwierig. An ein erfolgreiches Buch
anzuknüpfen ist nicht gerade leicht. Da ist wahnsinnig viel Druck
von außen spürbar. Zweitens handelt es sich um eine Buchidee, die
ich schon seit zig Jahren mit mir herumtrage, mich aber nie an die
Umsetzung traute. Ich habe eine Menge Respekt vor dem, was ich gerade
schreibe. Und gleichzeitig bedeutet mir die Geschichte so unheimlich
viel, sodass ich sie nicht länger aufschieben und mich dransetzen
musste.
Natürlich
ist es schwierig, im Vorab etwas über den Inhalt zu verraten. Ich
kann aber so viel sagen, dass es eine komplett andere Geschichte als
Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter wird. Trotzdem ist es
eine Geschichte, die man genauso spürt. Und in der einem die
Charaktere – zumindest geht es mir so – gleichermaßen ans Herz
wachsen. Auch „Liebe“ wird wieder eine wichtige Rolle einnehmen.
-Hättest
du jemals gedacht das du so Erfolgreich wirst ?
Ich
habe mir immer gewünscht, dass meine Bücher eines Tages Menschen
begeistern und berühren. Ob das nun 1.000 oder eine Million Menschen
sind, beide Zahlen lagen für mich gleichermaßen in weiter Ferne. In
erster Linie wollte ich Schriftsteller werden. Erfolgreicher
Schriftsteller war eine schöne Vorstellung, die ich, wenn ich
ehrlich bin, in manchen Momenten durchaus geträumt habe. Aber für
realistisch hatte ich sie nicht eingestuft. So kann man sich
täuschen.
-Zeigst
du uns deinen Arbeitsplatz oder deinen Lieblingsort an dem du
schreibst ?
Ich
brauche es ein bisschen kuschelig-düster beim Schreiben. Und vor
allem brauche ich Ruhe.
-Was
ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als
Autorin gewesen?
Die
schönste Momente waren die, in denen ich Leser treffen konnte. Hohe
Verkaufszahlen sind etwas Tolles, und sie bringen mich stets zum
Staunen, aber letztlich sind es tote Zahlen. Hinter jedem einzelnen
Verkauf steht aber ein Mensch. Jemand, der meine Bücher gelesen hat.
Und wenn ich diese Menschen leibhaftig vor mir habe, anschauen kann,
mit ihnen reden kann, bekommt alles eine noch viel größere
Bedeutung.
-
In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer
wärst du da?
Ich
würde eher so eine markante Hintergrundrolle übernehmen wollen.
Eine Putzfrau, die einmal schimpfend durchs Bild läuft, oder die
wildgewordene Hausmeisterfrau, die jemanden mit der Rohrzange
hinterherrennt. Fluchend, versteht sich.
-
Hast du ein Lieblings Buch oder Autor?
Auch
wenn ich lange nachdenke, kann ich kein konkretes Lieblingsbuch
nennen. Meine Lieblingsbücher hatten nicht unerheblich auch etwas
mit meinen jeweiligen Lebensphasen zu tun, sodass jedes einzelne ein
wichtiges Buch für mich war, aber nicht in direkten Vergleich mit
anderen Büchern treten kann. Generell lese ich lieber realistische
Geschichten.
-
Welches Buch steht ganz oben auf deiner Wunschliste?
Wenn
ich mein neues Buch fertig habe, dann werde ich mich – für den
Fall, dass ich die Fertigstellung überlebe – wieder ganz intensiv
aufs Lesen konzentrieren. Solange ich selbst an einem Buch arbeite,
fällt es mir schwer, mich auf andere zu konzentrieren. Ein
bestimmtes Buch habe ich noch nicht in Aussicht, man könnte sagen,
ich bin momentan etwas raus aus dem aktuellen Buchmarkt und was er zu
bieten hat. Ich bin mir sicher, es gibt Einiges aufzuholen.
-Wie
ist es für dich in ein Buchhandlung zu gehen und dein Eigenes Buch
dort stehen zusehen?
Das
war einer der surrealsten Augenblicke in meinem Leben. Da lag es, das
Buch, das mich Schweiß, Tränen und sämtliche Nerven gekostet
hatte. Mittendrin lag es in der Buchhandlung. Und jeder Kunde konnte
es sehen. Und anfassen. Und kaufen. Und mit nach Hause nehmen. Meine
Geschichte, die in Einsamkeit an meinem Schreibtisch entstand. Die
ich
geschrieben hatte. Ein Stückweit realisierte ich in dem Moment, dass
mein Traum in Erfüllung gegangen ist. Ich bin Schriftsteller
geworden.
Vielen
lieben Dank das du dir die Zeit genommen hast <3
Immer
gerne, ich habe zu danken :’)
Hallo,
AntwortenLöschendanke für das tolle Interview!
Ich habe mich sehr gefreut, auch etwas über das neue Buch zu erfahren und warte schon sehnsüchtig auf sein Erscheinen... <3
LG Julia