Samstag, 5. März 2016

Bettina Belitz im Interview

Foto: Anja Wechsler


Magst du dich kurz vorstellen? 
 Ich bin Bettina Belitz und schreibe Romane für Jugendliche und junge Erwachsene. Wenn ich nicht gerade schreibe, halte ich mich gerne – im Idealfall auf meinem Pferd – in der freien Natur auf oder bilde mich weiter. Ich habe einen Sohn und lebe in einem kleinen Dörfchen im Westerwald.

Du hast mit 12 Jahren angefangen zu schreiben. Wusstest du da schon, dass du Autorin werden wolltest?
  Ja, das war bereits sehr früh mein fester Berufswunsch und Traumberuf. Es hat aber dann doch einige Jahre – oder besser Jahrzehnte – gedauert, bis aus diesem Wunsch Wahrheit wurde. Allerdings habe ich schon immer mein Geld mit dem Schreiben verdient. Ich glaubte damals nur, für eine Autorenkarriere nicht gut genug zu sein und habe es daher nie gewagt, meine Skripte einzusenden.

Fehlt es dir manchmal als Journalistin zu arbeiten?
Nein, überhaupt nicht und das zeigt mir deutlich, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist, diesen Beruf an den Nagel zu hängen und alles auf eine Karte zu setzen, um vom Bücherschreiben leben zu können. Aber der Journalismus war eine wunderbare Vorbereitung, denn ich habe dort gelernt, unter Termindruck kreativ zu sein und mich beim Schreiben von äußeren Einflüssen nicht zu sehr ablenken zu lassen.

Was war bis jetzt das Spannendste oder Witzigste, was du zu Recherchezwecken gemacht hast? 
 Das Spannendste und Inspirierendste war auf jeden Fall die Beschäftigung mit Kristallklangschalen, wofür ich zwei mehrtägige Seminare besucht habe. Meine Heldin Sara aus den Diamantkriegern hat die Fähigkeit, Diamanten zu „erlauschen“; sie haben für sie einen ganz speziellen, wahrnehmbaren Klang. Deshalb wollte ich selbst den Klang von Steinen erfahren, bevor ich die Saga zu schreiben begann. Dabei hat sich für mich eine völlig neue Welt eröffnet. Inzwischen besitze ich selbst drei Kristallklangschalen und spiele sie täglich; die vierte ist gerade aus Amerika zu mir unterwegs. Die Kristallklänge kennenzulernen war ein Gefühl wie nach langer, langer Zeit der Abwesenheit nach Hause zu kommen. Dieses Erlebnis zeigt, wie vielfältig und überraschend die Arbeit als Autorin doch sein kann, wenn man sich mit allen Sinnen darauf einlässt.

 Wie sieht dein Tagesablauf aus oder besser gesagt, wann findest du die Zeit zu schreiben? Mama sein ist ja schon ein 24 Stunden Job?
Nun ja, mein Sohn geht inzwischen in die Ganztagsschule, sodass ich zumindest bis nachmittags arbeiten und schreiben kann – und das tue ich dann auch sehr diszipliniert, denn sobald er zu Hause ist, steht die Mama-Kind-Zeit an, ich kümmere mich um Haushalt & Co. und mein Pferd will ja auch noch bewegt und versorgt werden. Außerdem bilde ich mich immer wieder weiter. Über Langeweile kann ich mich also nicht beklagen.


Zeigst du uns deinen Arbeitsplatz oder deinen Lieblingsort, an dem du schreibst?


 
Wobei kannst du dich am besten beim Schreiben entspannen?
  Indem ich mich voll auf die Geschichte und das emotionale Erleben der Heldin einlasse – und das birgt natürlich auch immer Spannungen und Anspannungen. Aber nur dann ist der berühmte „Flow“ möglich.

Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
  Ach, es gab und gibt immer wieder so viele schöne Momente … Da kann ich keinen schönsten herauspicken. Was mich sehr berührt, ist, wenn Leser mir schreiben, dass ihnen meine Bücher in einer Lebenskrise geholfen haben, neuen Mut zu machen. Da können mir schon mal ein paar Tränen in die Augen steigen. In diesen Momenten empfinde ich viel Dankbarkeit für das, was ich tun darf.

In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst du da?
  Ich bin eigentlich am liebsten ich selbst. Aber ich würde gerne mal wie Ronja Räubertochter im Sommer durch den Mattiswald streifen.

Hast du ein Lieblingsbuch oder -Autor?
Es gibt einige Bücher, die sehr viel in mir bewegt und bewirkt haben und für die ich dankbar bin. Dazu gehören zum Beispiel das Buch „Das weise Herz“ von Jack Kornfield oder aber „Homo faber“ von Max Frisch. In jeder Lebensphase lese ich andere Bücher und meistens muss ich nicht nach ihnen suchen. Mein imaginärer SUB ist dennoch gigantisch, da ich kaum mehr Zeit habe, so richtig in einem Buch zu versinken wie ich es früher getan habe, wenn ich in den Ferien kaum etwas anderes machte, als zu lesen (es sei denn, das Wetter lockte mich raus in die Natur).

Welches Buch steht ganz oben auf deiner Wunschliste?
 Da fällt mir spontan keines ein, da ich immer noch dicke mit Lesestoff versorgt bin. Ich lasse mich überraschen, welches mich als nächstes anspringt und von dem ich das Gefühl habe, es unbedingt besitzen zu müssen. Das kann dann durchaus auch ein Coverkauf sein.

Wann und wo kann man dich das nächste Mal zu einer Signierstunde treffen? 
 Auf der Buchmesse Leipzig. Ich werde dort am Freitag und Samstag zugegen sein; die genauen Termine poste ich noch auf meiner Website www.bettinabelitz.de und auf meiner Facebookseite. Fest stehen aber schon die Lesungen aus „Damirs Schwur“ am Donnerstagabend im Theaterhaus Schille und am Samstag auf der Fantasy-Leseinsel um 12.30 Uhr, in deren Anschluss ich signieren und Autogramme geben werde. Außerdem gibt es am Freitag eine Signierstunde um 12.30 Uhr Uhr auf dem Stand der Kinder- und Jugendbuchhandlung in der Halle 2/D600.

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