Samstag, 13. Februar 2016

Nicole Botzem im Interview







-Magst du Dich mal kurz vorstellen?
Hallo ihr Lieben,
mein Name ist Nicole Botzem, ich bin 36 Jahre alt und lebe mit meinen zwei lebhaften Kindern und meinem Mann, der mich glücklicherweise in meinem Tun sehr unterstützt, mitten in NRW auf dem Land. Ich schreibe für mein Leben gern romantische Liebesgeschichten mit Biss, kann mir aber auch vorstellen mich eines Tages an andere Genres zu trauen, allerdings nur, wenn eine ordentliche Liebesgeschichte darin vorkommt. Ohne Liebe geht es nicht.

- Wie ist es dazu gekommen das Du mit dem Schreiben angefangen hast?

Ganz genau beschreiben kann ich nicht, was mich damals dazu getrieben hat, das erste Mal einen Stift in die Hand zu nehmen und ein Gedicht aufzuschreiben. Ich war zwölf und es war eine Art Gedankenfluss, der raus wollte. Ein ganz eigenständiges Gefühl, das bis heute geblieben ist. Vor einigen Jahren fand ich beim Aufräumen eine Schublade bis oben hin voll mit angefangenen Geschichten, lyrischen Kurztexten, unzähligen Gedichten und eine Geschichte, die ich tatsächlich bis ganz zu Ende (damals noch per Hand) aufgeschrieben habe. Ich glaube, ich brauche nicht erwähnen, dass ich diese Funde heute keinem mehr zum Lesen oder Bewerten in die Hand drücken würde, aber seitdem schreibe ich ernsthaft und irgendwann wuchs dann der Wunsch gelesen zu werden.

- Hast Du rituale beim Schreiben?

Da ich eigentlich immer friere, gehört eine warme Decke über die Beine und stets eine heiße Tasse Kaffee neben den Rechner und wenn ich so richtig im Schreibfieber bin, futtere ich Unmengen an Schoki oder andere Knabbereien in mich rein.

- Wenn Du eine Traurige, Witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

Zum Glück stehe ich immer ein wenig neben den Dingen, die mir beim Schreiben einfallen, aber ich gebe zu, dass ich manch erotische Szene mit einem gewaltigen Satz roter Ohren geschrieben habe, wenn das eigene Kopfkino mitlief.

- Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an Personen in 
deinem Umfeld?

Nein, das ist bisher noch nicht passiert, denn es ist mir wichtig, dass sich niemand aus meinem persönlichen Umfeld in den Geschichten wiederfindet. Ich lasse sie auch nicht entstehen, das machen die Figuren irgendwie alleine. Sie kommen zu mir und zeigen mir genau nur das, was sie preisgeben wollen. Gareth, mein Vampirkrieger war in seiner direkten Art sehr aufdringlich, fast so, als wollte er mir diktieren, was ich über ihn zu schreiben habe und was nicht. Sam hingegen war sehr schüchtern und musste mich wohl erst mal kennenlernen, bevor sie sich mir ganz geöffnet oder gezeigt hat.

- Hast du auch noch andere Namen unter den Du schreibst?

Unter dem Namen Megan Dearing ist mein Debütroman "Nachtwind" erschienen und sollen in Zukunft noch weitere romantisch, fantastische Liebesgeschichten entstehen.

- Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?

Bei mir sind es besonders intensive Träume, die mich zum schreiben inspirieren. Die von der Sorte, die man morgens im Bett gerne noch einen Moment festhalten möchte, weil sie so schön oder bewegend waren. Manchmal sind es aber auch einsame Spaziergänge, die mir neue Ideen oder Szenen in den Kopf pusten.

- Hast du eine Neues Projekt das du uns schon verraten kannst?

Zurzeit schreibe ich an der Fortsetzung von "Nachtwind" in der es um Gareths ungleichen Zwillingsbruder Kieran gehen wird. Nach einem großen Ritualzauber seines eigenen Vampirclans, ist für Kieran nichts mehr so, wie es einmal war. Schatten, Dunkelheit und negative sowie bösartige Gefühle, wie Verachtung und Hass hat er früher nie gekannt. Der einstmalige Playboy und Frauenheld träumt nur noch von einer einzigen Frau in seinem Leben, doch die hat Gareth ihm unmittelbar vor der Nase weggeschnappt. Und dann sind da noch die körperlichen Veränderungen, denn Kieran verfügt jetzt über Fähigkeiten, die außer ihm niemand hat. Doch was nützen ihm die, wenn die innere Dunkelheit ihn zu verschlingen droht?

- Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen?

Rezis und Lesermeinungen sind mir total wichtig, denn ich mag unbedingt wissen, wie es bei den Lesern angekommen ist. Was sie empfunden haben, ob sie meine Figuren und das Setting, sowie den Geschichtsverlauf mögen. Nach der Veröffentlichung, aber auch schon vorher in meiner Arbeitsgemeinschaft, habe ich immer sehnlichst auf Rückmeldungen gewartet und ohne kritische Augen geht es einfach nicht.

-Wie schaffst du es mit den Kids dich aufs schreiben zu Konzentrieren und die Zeit zu finden?

Da ich aus gesundheitlichen Gründen derzeit noch nicht arbeiten gehen kann, ist morgens, wenn alle aus dem Haus gegangen sind, meine beste Zeit zum schreiben. Alles ist still, keiner besetzt die Kaffeemaschine. Nur der Kater nistet sich manchmal auf meinem Schoß ein, aber das bin ich ja schon gewohnt.

- Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

Es gab mehrere so schöne Momente, aber die Highlights waren der Moment, als ich von der ersten Veröffentlichung erfuhr und dann der, als das erste Belegexemplar mich freundlich aus einem frisch geöffneten Karton anlächelte.

- In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst du da?

Ich glaube ich wäre tatsächlich gerne mal so etwas wie ein Superheld, den nichts aufhalten kann. Kämpfen, fliegen, eine gute Portion Magie zu beherrschen - ich wäre gerne Gareth der Vampirkrieger aus meinem Debütroman, oder eine andere magische Figur.

- Hast du ein Lieblings Buch oder Autor?

Lieblingsbücher habe ich so viele, dass ich sie hier gar nicht alle aufzählen kann, aber die Autorinnen J.R.Ward, Lara Adrian und Christine Feehan sind daran schuld, dass ich über Vampire schreibe und mir derzeit keine nur in der Realität spielenden Geschichten einfallen. In der High Fantasy war es David Eddings, der mich mit seiner "Belgariad Saga" über Jahre hinweg gefesselt hat. Aber ich lese mittlerweile auch viel und gerne von befreundeten Autorenkollegen, auch wenn sie ganz andere Genres schreiben. Es liest sich anders, wenn man mit dem Schreiber schon mal zusammen an einem Tisch gesessen und sich persönlich getroffen hat.

- Was würdest du angehenden Autoren mit auf den Weg geben?

Als ich vor sechs Jahren anfing, mich das erste Mal ernsthaft mit dem Schreiben auseinanderzusetzen, hätte ich niemals gedacht, wie viele Regeln es zu beachten gibt, wenn man wirklich hochwertige Geschichten abliefern möchte. Ich bin da relativ naiv rangegangen und das erste, was ich lernen musste, war, Kritik anzunehmen. Gar nicht so einfach zu erkennen, dass es keine Kritik an mir als Person war, sondern sie ausschließlich an meine Texte ging. Der Austausch mit anderen Autoren im DSFo (Deutsches Schriftstellerforum) hat mir dabei sehr geholfen. Dort tummeln sich Schreiber in den unterschiedlichsten Stadien und Altersklassen, die sich untereinander helfen, austauschen und gemeinsame Genres bevorzugen. Aber man findet auch Schreibschulen dort, die ich jedem Anfänger ans Herz legen würde, damit man erst mal ein Gefühl für das Handwerk bekommt, bevor man richtig loslegt und nachher alles mühsam umarbeiten muss. (So wie ich.) Kritikfähig sein oder werden, ein oder zwei Schreibratgeber durchwurschteln und der Austausch mit anderen Autoren und sind sie auch noch so akribisch.

Vielen lieben Dank das Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast

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