Freitag, 12. Februar 2016

Kerstin Steiner im Interview






-Magst du Dich mal kurz vorstellen? 
 

Na klar
Mein Name ist Kerstin Steiner , ich bin Autorin der erfolgreichen Hollywood Hills Reihe, lebe mit meiner Familie im wunderschönen München und sehne mich in den warmen Süden ...naja...besonders jetzt im nasskalten Winter, denn während ich das jetzt gerade schreibe, fallen draußen dicke Schneeflocken.
 

Wie ist es dazu gekommen das Du mit dem Schreiben angefangen hast?
 

Da ich schon sehr früh lesen und schreiben konnte, habe ich mich in der Grundschule im Deutschunterricht gelangweilt und eine Geschichte über einen Igel und meine Deutschlehrerin erfunden. Es hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich einfach beim Schreiben geblieben bin – es ist nach dem Studium zu meinem Beruf oder besser meiner Berufung geworden.

 

Hast Du Rituale beim Schreiben?
 

So etwas wie Tee , Musik und Kekse? Eigentlich nicht, denn ich muss immer gleich schreiben, wenn ich eine gute Idee habe, dazu brauche ich jedoch absolute Ruhe und die Gewissheit, nicht gestört zu werden.  Gar nicht so einfach. Meinen ersten Roman habe ich noch mit der Hand und mitten in der Nacht geschrieben, den zweiten mit dem Laptop an jeder Stelle, wo ich Ruhe hatte, oft im Auto auf dem Parkplatz während der Gitarrenstunde meines Sohnes.
 

Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
 

Und wie! Ich muss mich, wenn ich solche Szenen schreibe, immer komplett in die Personen und Szenen versetzen und deren Gefühle nachfühlen. Kein Wunder also, dass ich oft laut lachen muss oder ab und zu auch eine Träne kullert. Gut, dass ich allein schreibe, sonst wäre das manchmal wirklich seltsam für meine Umwelt.

Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an Personen in deinem Umfeld?
Bei den Hauptprotagonisten nicht wirklich, aber es gibt viele Nebencharaktere in meinen Romanen, die ich irgendwo in einer Situation des echten Lebens so ähnlich wahrgenommen habe und sie so faszinierend fand, dass sie eine Rolle in den Romanen bekommen haben. Das können winzige Details sein, wie zum Beispiel ein gigantischer Schnurrbart, den ich dann verwende oder auch Eigenschaften, die ich dann den Protagonisten auf den Leib schreibe.
 

Hast du auch noch andere Namen unter denen Du schreibst?
 

Nein. Ich habe überlegt, ob es sinnvoll wäre, da ich auch noch andere Genre als Chick Lit oder Erotik plane, aber ich vermute, das würde die Leser nur verwirren. Andererseits wäre es natürlich auch nicht gerade vorteilhaft, wenn ein Leser sich ein Drama von mir kauft und Chick Lit erwartet. Da muss ich mir tatsächlich noch mal Gedanken machen.

 

Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?
 
Das ist momentan einfach, da meine Romane als Hauptschauplatz Los Angeles, insbesondere die Hollywood Hills, haben. Ich bin oft dort, da meine Familie und Freunde dort leben, und ich liebe es, dort die Orte und Menschen zu beobachten, alles aufsaugen und später einfließen zu lassen. Ich schreibe übrigens am liebsten ebenfalls dort, jedoch etwas südlicher, in Sunset Beach, denn dort finde ich die nötige Ruhe.
 

Was machst Du nach dem du ein Buch fertig geschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?
 
Wenn das mal so einfach wäre, denn meine Protagonisten haben mich im Regelfall ein ganzes Jahr begleitet, ich habe ihnen Leben eingehaucht, sie lieben und leiden lassen...da fällt es schwer, so schnell Abschied zu nehmen. Da ich aber immer taufrische Protagonisten wähle und komplett neue Geschichten erzähle,  muss ich erst einmal einige Monate Abstand gewinnen und den Kopf frei bekommen.
 

Hast du ein neues Projekt, das du uns schon verraten kannst?
 
Zur Zeit arbeite ich am dritten Roman aus den Hollywood Hills, zu dem ich nicht viel verraten möchte, aber es wird eine sehr lustige und außergewöhnliche Story werden. Parallel habe ich eine ganz andere Sache im Kopf, die ich noch ausarbeiten muss, denn da stehen eigentlich nur einige Szenen fest, um die ich eine Geschichte formen möchte.  Eigentlich hatte ich im letzten Frühling schon ein neues Buch quasi fertig, aber dort hätte ein Surfer die Hauptrolle gespielt und da der Markt zu dem Zeitpunkt mir Surfern überrollt wurde, habe ich das Projekt erst einmal zurückgestellt.
 

Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen? 
 
Das ist wirklich so eine Sache ;) Rezensionen sind für jeden Autoren wichtiger als der Kontoauszug, denn in jedem Roman steckt ganz viel Herzblut und auch immer ein kleiner Teil des Autoren selbst. Daher ist eine Rezension immer eine heikle Sache, denn natürlich freue ich mich über Lob und konstruktive Kritik, aber ich musste auch lernen, mit vermeintlichen Verrissen zu leben, von denen ich zum Glück nur sehr wenige bekommen habe.  Aber man kann nicht jeden Geschmack treffen und selbst die berühmtesten Bestsellerautoren haben 1-Sterne-Rezensionen. Viel wichtiger finde ich, dass die Leser überhaupt Rezensionen schreiben, seien sie auch noch so kurz und knapp, denn das ist der wahre Lohn für uns Autoren.
 

-Wie schaffst du es mit den Kids dich aufs Schreiben zu Konzentrieren und die Zeit zu finden?
 
Gar nicht ;)     Ich kann nur dann schreiben, wenn ich allein bin und garantiert nicht gestört werde, da ich vollkommen in der Romanwelt versinke. Also bleibt mir die Nacht oder ein Schreiburlaub. Mein Mann arbeitet im Home Office, also ist sowieso immer jemand hier, der meine Schreibpläne „stören“ könnte.


Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

 
Davon gab es viele. Als mein erster Roman auf Platz 1 bei Amazon schoss und ich gar nicht wusste, was da passiert, wäre mein Herz vor Aufregung fast zersprungen. Also die ersten Rezensionen eintrudelten und ich so viele 5 Sterne Bewertungen erhalten hatte, wäre ich vor Stolz fast geplatzt. Dann kam der Roman auf die Shortlist meines Verlags Droemer Knaur/neobooks und ich dachte, ich sehe nicht richtig. Im Herbst durfte ich vor Publikum auf der Frankfurter Buchmesse am Stand von Droemer Knaur lesen und um mich herum waren lauter hochkarätige Bestsellerautoren, wie z.B Karen Rose oder Sebastian Fitzek, Autoren, die ich selbst unglaublich bewundere, das war wie ein Traum. Die Frage einer Leserin nach einem Autogramm, die wundervolle Post von Leser/innen.....es gibt so unfassbar viele Momente im vergangenen Jahr, die einfach nur fantastisch waren.
 

In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst du da?
 
In meinem Buch? Leider in keinem, lach, die Protagonisten haben manchmal doch ziemlich viel zu leiden, wenn auch immer au humorvolle Weise. In einem anderen Roman?  Das ist schwierig. Ich lese am liebsten Thriller und Krimis, also wäre ich sicher sehr gerne der Ermittler, denn als Opfer oder Täter hätte ich ja keinen Spaß.  Vor einiger Zeit habe ich die Ägypten Romane von Elizabeth Peters verschlungen und dort wäre ich nur zu gern die Protagonisten Amelia Peabody gewesen.
 

Hast du ein Lieblings Buch oder Autor?
 
Ich lese unglaublich schnell und viel, daher lerne ich immer neue Autoren kennen und meine Lieblingsautoren wechseln andauernd. Mein absolutes Lieblingsbuch ist „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde. Oscar Wilde finde ich sowieso einfach genial, er verfügte über eine bemerkenswerte Ironie.
 

Was würdest du angehenden Autoren mit auf den Weg geben?
Spaß am Schreiben haben und Träume wahr werden lassen!

Vielen lieben Dank das Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast
Vielen Dank, dass ich dabei sein darf <3


 

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