Montag, 16. November 2015

Julia Adrian im Interview


- Magst du Dich mal kurz vorstellen?
Gerne. Ich heiße Julia Adrian (das ist mein Mädchenname und der Name, unter dem ich veröffentliche), bin bald 25 Jahre jung, Mama zweier Kinder (das Dritte kommt im Frühjahr) und seit Mai verheiratet mit einen Halb-Griechen. Mein neuer Nachname ist sooo kompliziert, dass ich ihn jetzt immer und überall buchstabieren muss.

- Wie ist es dazu gekommen, dass Du mit dem Schreiben angefangen hast?
Als Kind erzählte ich meiner Schwester unendlich viele Einschlafgeschichten, die ich mir selbst ausdachte. In der Grundschule begann ich mit den ersten viel zu langen Aufsätzen und kurze Zeit später mit den ersten Geschichten. Vielleicht liegt es mir einfach im Blut.Schreiben macht mich glücklich. Ich liebe es.

- Hast Du Rituale beim Schreiben?
Facebook ausmachen. Das wichtigste »Ritual«, sonst komme ich zu nichts. Ansonsten brauche ich nur Ruhe.

- Wenn Du eine Traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Oft ja - manchmal erst beim späteren Lesen. Dann merke ich, dass mir die Stelle besonders gut gelungen ist.

- Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an Personen in deinem Umfeld?
Früher habe ich es so gemacht. Mittlerweile nicht mehr. Ich beginne damit, sie vage zu beschreiben und lasse die Personen dann sprechen. Dabei entwickeln sich die Charaktere fast von alleine. Oft kommt es mir vor, als sei ich mehr Zuschauer, als Schafferin.

- Hast du auch noch andere Namen, unter den Du schreibst?
Nein. Und ich denke, es wird bei dem einen bleiben. Ich finde es so schön, dass ich dadurch einen Teil meiner Kindheit beibehalte, da es ja mein Mädchenname ist. Es ist ein Teil von mir, an dem ich sehr hänge.

- Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?
Wenn ich nachts Auto fahre, kommen mir seltsamerweise die meisten Ideen. Vielleicht liegt es an der Dunkelheit und den Gefahren/Geheimnissen die darin lauern könnten, die meine Fantasy anregen. Ansonsten sind es Gespräche mit meinen Freunden oder meiner Familie, die mich inspirieren und sehr oft weiterbringen, wenn es in meinen Geschichten mal hakt.

- Was machst Du, nachdem du ein Buch fertig geschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?
Häufig. Die Stille nach dem letzten Satz ist furchtbar. Oft muss ich sofort weiterschreiben, einfach weil noch so viel Energie da ist. So ein Ende verursacht Adrenalin. Das lenke ich dann gleich weiter. Meist sind die neuen Anfänge dann zwar nur halb so gut und müssen oft überarbeitet werden, aber aller Anfang ist schwer und so ist der erste Schritt schon mal getan.

- Hast du ein neues Projekt, das du uns schon verraten kannst?
Wie sollte es anders sein, arbeite ich natürlich an Fee Nr. 3. Die ersten zwei Kapitel sind schon erschaffen - aber wie oben gesagt - werden gerade sie noch sehr oft bearbeitet werden. Ich bin gespannt, wo mich meine dritte Reise mit der Fee am Ende hinführt.

- Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen?
Ich freue mich über jede einzelne. Mag komisch klingen, aber nach all den vielen Rezensionen, die die Fee schon bekam, ist es immer wieder aufregend und spannend eine neue zu lesen. Auch die mit geringerer Sternenanzahl lese ich, um zu sehen, ob ich etwas daraus mitnehmen kann. Manchmal ist das der Fall, manchmal merke ich einfach, dass dem Leser das Buch schlicht nicht gefallen hat. Das ist dann so. Es fühlt sich seltsam an, wenn Rezensenten dabei sehr persönlich werden. Daran gewöhne ich mich allmählich. Als Autor ist man im gewissen Sinne eine Person des öffentlichen Lebens. Die Arbeit wird beurteilt. Das ist aufregend, manchmal berauschend, manchmal ernüchternd. Es lohnt sich. Definitiv!

- Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Ganz klar der Moment, an dem ich begriff, dass ich nicht nur für mich selbst schreibe - was ich zuvor ja tat, rein aus Freude an der Lust - sondern auch für andere Menschen, für meine Leser. Ich begriff, dass ich mit meinen Worten etwas geben kann. Diesen Gedanken verstand ich, als mir eine junge Frau schrieb, dass sie ihrer krebskranken Freundin aus dem Buch vorgelesen hätte und die Freundin, die beim Lesen normalerweise immer recht schnell einschlief, wurde irgendwie in den Bann der Fee gezogen. Und nicht nur sie. Bald lauschte die ganze Station der kleinen Lesung. Die Fee schenkte dort einen Moment »Auszeit« vom Alltag. Sie gab etwas. Das ist ein unglaubliches Gefühl und bleibt unübertroffen.

- In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst du da? - Hast du ein Lieblings-Buch oder Autor?
Harry Potter. Ganz klar und unübertroffen. Was würde ich alles dafür geben, um in diese Welt eintauche zu können, auf den wandelnden Treppen Hogwarts zu stehen, den verzauberten Bildern zu lauschen, in den Gemeinschafträumen der einzelnen Gruppen zu sitzen und den Gesprächen über Quidditch, die Winkelgasse und all die anderen Wesen zu folgen .... EIN TRAUM!! 

- Was würdest du angehenden Autoren mit auf den Weg geben?
Niemals aufgeben und auch wenn es hart ist: Nicht sofort den großen Erfolg erwarten. Es gibt keinen Durchbruch über Nacht. Überhaupt Leser zu finden, ist als Neuling total schwer. Aber es ist machbar. Gebt nie auf und lasst euch nicht entmutigen. Denn wenn ihr das Schreiben wahrlich liebt, dann solltet ihr es immer weiter machen. Und Fleiß wird irgendwann belohnt.

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