Sonntag, 13. September 2015

M.E. Lee Jonas im Interview



-Magst Du dich mal kurz vorstellen?
Mein Name ist Emelie Jonas, ich bin 40 Jahre alt und lebe derzeit mit meiner Familie in
Deutschland. Von Beruf bin ich Event-Managerin, Fachgebiet Corporate-Events. Seit knapp
2 Jahren arbeite ich jedoch Hauptberuflich als Schriftstellerin/Autorin. Unter dem
Pseudonym M.E. Lee Jonas habe ich in Deutschland eine Urban-Fantasy-Trilogie
veröffentlicht, wobei der Final-Band erst im Frühjahr 2016 erscheint. Im August 2015
wurde mein Dramedy-Roman »MOSCHUSFIEBER #soulmate« veröffentlich. 


-
Wie ist es dazu gekommen, dass Du mit dem Schreiben angefangen hast?
Ich habe mit 16 Jahren angefangen über Erlebnisse zu schreiben, die mich geprägt hatten.
Dabei fiel mir auf, dass ich keine Mühe hatte, Erlebnisse und Emotionen zu verschlüsseln,
also keine reine Erzählung zu schreiben. In den darauffolgenden Jahren schrieb ich etliche
Manuskripte, immer nebenher, da ich Spaß daran hatte. Ich hatte allerdings bis vor ein
paar Jahren nicht vor, sie als Bücher an die Öffentlichkeit zu tragen. Es waren meine
»Schätze«. Doch irgendwann habe ich ein Manuskript an Verlage gesendet und war
überrascht, wie positiv die Reaktionen waren. Dann hat sich alles überschlagen. Al Lowve
kam mit der Idee zu »JJ.Smith«, die ich zuerst nicht umsetzen wollte, da ich bis dahin nur
Thriller und Krimis geschrieben hatte. Aber es sollte wohl so sein. Mittlerweile bin ich ganz
glücklich mit der Entscheidung.


-
Hast Du Rituale beim Schreiben?
Ich denke, dass alle kreativen Menschen, manchmal vielleicht unbewusst, einen »reinen
Raum« benötigen. Das heißt, wir müssen aus dem »Jetzt« abtauchen können, um uns in
eine Geschichte und die dazugehörigen Charaktere fallenlassen zu können. Ich habe eine
technikfreies Arbeitszimmer. Zudem mag ich Düfte. Ich liebe Räucherstäbchen und zünde
immer eins an, bevor ich zu arbeiten beginne. Dann lese ich die letzten Szenen, die ich
geschrieben habe und versuche, in die Welt einzutauchen.



Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Ja, natürlich. Ich bin von Natur aus ein sehr sensitiver Mensch. Ich kann nichts schreiben,
was ich nicht fühle. Deshalb habe ich mir in den letzten Jahren angewöhnt, die Szenen
nach meiner Gemütsverfassung zu schreiben und nicht umgekehrt. Das heißt, wenn ich
richtig gut gelaunt bin, schreibe ich die lustigen Szenen und wenn ich traurig bin die
dramatischen.


-
Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an
Personen in deinem Umfeld?

Immer! Wenn feststeht, welche Protagonisten für den Plott gebraucht werden, erstelle ich
mir eine Skizze: Wie sollte sie aussehen, Gesichtsausdruck ect. Dann überlege ich, zu
welchem Menschen der Charakter passen würde. Danach entwickle ich sie. In meinem
neuen Roman MOSCHUSFIEBER wurde übrigens kein Charakter erschaffen. Diese existieren
tatsächlich, natürlich weniger überspitzt, und sind recht stolz drauf!  


-
Hast du auch noch andere Namen, unter den Du schreibst?
Ich habe noch ein anderes Pseudonym, allerdings veröffentlich ich darunter im Moment
nicht. Ich bin eigentlich dagegen, dass ich als Autorin unter mehreren Pseudonymen
schreiben soll, obwohl ich es nachvollziehen kann. Viele Autoren nutzen bei Genre-Wechsel
diese Möglichkeit. Ich stehe eigentlich zu allem, was ich schreibe und achte schon darauf,
dass keine gewalttätigen oder andere, verstörenden Szenen vorkommen, egal ob Fantasy,
Thriller oder Erwachsenen-Literatur. Außerdem liebe ich die Leser-Nähe. Wenn ich auf
Lese-Reise gehe oder auf Buch-Messen, und Werke mit verschiedenen Pseudonymen
präsentiere, ist mir das zu Wirr. Das ist jedoch nur meine eigene Einstellung.


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Welcher Ort inspiriert Dich am meisten? Oder ist es eine Person?
Es sind immer Menschen. Besondere Menschen, mit besonderen Schicksalen, die mich
fesseln. Dann beginnt es in mir zu brodeln, bis ich eine Geschichte daraus gestrickt habe,
die beide Seiten einer Angelegenheit beleuchten soll. Bei J.J. Smith zum Beispiel, haben
wir ein Zauberreich erschaffen, in dem die guten Hexen und bösen Hexen in zwei
verschiedenen Phaden leben, die strikt voneinander getrennt wurden. Die Frage oder
Botschaft, die wir in diesem Buch ausdiskutieren: Ist es tatsächlich möglich, in jedem
einzelnen Moment, das Gute und Böse voneinander zu trennen? Also eine Entscheidungs-
Frage. 


-
Was machst Du, nachdem Du ein Buch fertiggeschrieben hast? Stürzt Du dich direkt
ins nächste Schreibabenteuer?

Manchmal wird die Autoren-Arbeit unterschätzt. Die Trilogie ist ein Mega-Projekt, bei dem
ich für jeden einzelnen Band ca. 700 DIN A4 Seiten Manuskript in Rein-Form abliefern muss.
Das kann man mal 5 rechnen, vom ersten Wort bis zum fertigen Ende. Da ich immer
Termindruck habe, bin ich meist erleichtert, wenn der Veröffentlichungs-Tag da ist. Es ist
eben sehr anstrengend. Dann falle ich für ein paar Tage in ein »Loch«, da ich im Geiste
noch in der Geschichte gefangen bin. Aber ich bin gut ausgelastet. Ich habe dann nur ein
paar Tage »frei«, um mich auf ein neues Projekt vorzubereiten, dass dann umgesetzt
werden muss.


-
Hast du eine neues Projekt, das du uns schon verraten kannst?
Im Frühjahr erscheint das Finale der J.J. Smith-Trilogie. Damit gehen über zwei Jahre
harte Projekt-Arbeit zu Ende. Ich bin eigentlich keine Fantasy-Autorin und habe bereits
mehrmals angedeutet, dass ich mich anschließend meinen Büchern widmen möchte. Ich
kann verraten, dass es, obwohl nicht vorgesehen, eine Folge-Geschichte für
MOSCHUSFIEBER geben wird und nächsten Winter mein erstes illustriertes Kinder-Buch
erscheint. Dazu kommt noch ein weiteres Projekt des Dramedy-Genre. Aber ich kann
verraten, dass es im Jahr 2017 eine weitere Trilogie im Mystik-Fantasy-Genre geben wird,
für die schon Story-Boards ausgearbeitet wurden. 


-
Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen?
Ohne Rezensionen, wüsste ich nicht, wo ich stehe. Ich gebe zu, dass mich anfänglich
schlechte Kritiken sehr verletzt haben. Ich hatte auch Momente, wo ich hinschmeißen
wollte. Aber ich habe begriffen, dass dies immer nur persönliche Meinungen einzelner
Leser sind und dass ich von ihren Kritik-Punkten lernen kann. So wurde der erste Band der
J.J. Smith-Trilogie mittlerweile 3 Mal komplett überarbeitet. Ich muss dazu sagen, dass
ich, Prozentual gesehen, nur wenige, schlechte Kritiken bekommen habe und inzwischen
unterscheide, welche Produktiv sind und welche einfach nur verletzen wollen.
Dementsprechend sind gute Rezensionen mein stummer Applaus, den ich auch sehr
genießen kann. 


-
Was war bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin Gewesen?

Ich habe den ersten Band der J.J. Smith-Trilogie im Mai 2014 veröffentlicht und wurde 10
Monate später im Zuge der Leipziger Buchmesse für den Indie-Award 2015 nominiert,
neben etablierten Autoren. Das war so unerwartet und genial, dass ich (vor Freude)
ausgerastet bin. Und ich weiß, egal was kommt, dass dies der beste Moment meines
Autoren-Daseins bleiben wird. Obwohl ich anmerken möchte, dass die erste Fan-Post
ebenso gigantisch war! 


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In welchem Buch würdest du gern mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst Du da?
Ich würde gern in J.R.R. Tolkiens »Der Hobbit« die Hauptrolle spielen. So mutig, aufrichtig
und weise wie Bilbo Beutlin. Auf ein solches Abenteuer hätte ich Lust!


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Hast du ein Lieblings-Buch oder Autor?
Ich besitze eine Unmenge Bücher. Ich habe alles von Stephen King. Ich liebe die Charakter-
Ausarbeitungen und Psycho-Spielchen. Aber meine Lieblings-Autorin ist Carolyn Haines.
Ihre Protagonistin Sarah Booth Delany ist der Ober-Hammer. Die Bücher kann ich 100 Mal
lesen und muss jedes Mal wieder genauso laut lachen.


-
Mit wem würdest Du gern mal zusammenarbeiten?
Ich würde gern mal einen Arbeits-Tag mit Stephen King verbringen. Es wäre interessant zu
sehen, wie er an die Charakter-Ausarbeitungen herangeht und wie er es schafft, derart
viele Wälzer zu schreiben.


-
Was würdest Du angehenden Autoren mit auf den Weg geben?
Ich denke, das Wichtigste ist, dass man sich nicht verunsichern lässt. Nicht jeder kann ein
Buch schreiben, auch wenn viele darüber diskutieren. Jedes Manuskript ist also eine
großartige Leistung! Wenn man als Autor eine Geschichte schreiben möchte, sollte sie am
Ende tatsächlich so sein, wie man sie erzählen wollte. Nicht reinreden lassen, sondern
seinen eigenen Weg gehen. Und den Mut finden, Kritiken in unbezahlbare Ratschläge
umzuformen. Man entwickelt sich mit jedem Buch, das man schreibt, weiter.


-
Sehen wir Dich auf der Frankfurter Buchmesse? Kannst Du uns deine Termine
verraten, an denen wir Dich treffen können?

Ich denke nicht, dass ich mich dieses Mal vor der Buchmesse drücken kann. :-) Fan-Nähe ist
wichtig, auch wenn ich eigentlich nicht der Mensch bin, der sich auf der »Bühne«
wohlfühlt. Doch ich habe mich für den Story-Teller-Award 2015 beworben und viel »Wind«
gemacht, also werde ich mich auch mal den vielen Menschen, die mich sonst nur von
Facebook oder Twitter kennen, vorstellen. Den genauen Termin weiß ich noch nicht, werde
ich allerdings auf meiner FB-Seite zeitnah bekanntgeben.
Vielen lieben Dank das Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast
!

War mir eine Ehre und Freude! Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinem Blog!

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