Montag, 24. August 2015

Interview mit Emma Wagner

Emma Wagner



Interview mit der lieben Emma Wagner

1.      Als dein erstes Buch veröffentlicht wurde. Wie fühlte sich das an für dich? Hatt du auch etwas Angst davor?


Naja, dadurch, dass ich es als Indie-Autorin im Alleingang veröffentlicht habe, waren die Angst vor einem Reinfall und der Druck, den ich mir selbst gemacht habe, natürlich enorm.

Ich bin ja in die Selfpublisher-Szene geschlittert ohne von irgendetwas Ahnung gehabt zu haben. Ich hatte keine Homepage und keine Facebook-Seite, sondern einfach nur mein Manuskript, das ich im Januar 2014 als eBook bei Amazon hochgeladen habe.

Und von dem, was dann passiert ist, hätte ich niemals zu träumen gewagt. Ich hatte zuvor für mich gedacht: Wenn 30 Leute „Liebe und andere Fettnäpfchen“ lesen, bin ich glücklich. Und dann waren es plötzliche innerhalb weniger Wochen 10000 LeserInnen. Ich habe meinen Augen nicht getraut und konnte es nicht fassen. Das kann ich eigentlich bis heute nicht ;-)

Doch spätestens, seit ich dann im November 2014 mit „Das Handy in der Hummersuppe“ nachgelegt habe, weiß ich, dass ich nie wieder etwas anderes machen will als zu schreiben J

Aber dennoch sind auch seitdem bei jeder weiteren Veröffentlichung die Angst, die Selbstzweifel und das flaue Gefühl im Magen ständige Begleiter. Umso wundervoller ist es dann, wenn die ersten tollen Rezis eintrudeln und das Zittern in den Beinen langsam nachlässt ;-)

 

1.      Wann hast du die Liebe zum Lesen entdeckt?

Also gelesen habe ich, noch bevor ich richtig sprechen konnte - zumindest laut Aussage meiner Mutter ;-) Dementsprechend habe ich auch etliche Taschenlampenbatterien verbraucht, weil ich immer noch heimlich nachts unter der Bettdecke las. Dass ich dabei regelmäßig mitheulte oder –lachte, ist ja klar. Daher kam es oft vor, dass meine Eltern erschrocken in mein Zimmer gestürzt kamen. Das geschriebene Wort hat mich schon von jeher in seinen Bann gezogen.

 

2. Wie kam es dazu dass du angefangen hast, zu schreiben?

Als ich über die Sommerferien 2013 mit Kind und Kegel bei meinen Eltern zu Besuch war. Es war einer dieser seltenen Momente während meiner dritten Schwangerschaft, in denen ich einfach nur entspannt auf der Terrasse sitzen und meinen Kindern beim Spielen zugucken konnte. Und da die Fähigkeit, einfach mal untätig herumzusitzen, mir offenbar über die vorangegangenen, ziemlich stressigen Jahre abhanden gekommen war, klappte ich meinen Laptop auf und fing an zu schreiben. Drei Wochen später hörte ich auf und hielt das Manuskript zu meinem ersten Roman in der Hand.

3. Hast du von Anfang an deine Geschichten vor Augen oder entwickelt es sich bei dir nach und nach beim Schreiben?

Das ist total unterschiedlich. Bei meinem ersten Roman, „Liebe und andere Fettnäpfchen“, habe ich einfach so drauf losgeschrieben und die Worte flossen einfach nur so aus meine Kopf und meinem Herzen, ohne dass ich dabei irgendeine Art von Plan hatte.

Bei meinem zweiten Roman „Das Handy in der Hummersuppe“ stand witzigerweise als erstes der Mittelteil fest, dem ich dann einen Anfang und schließlich ein Ende hinzufügte.
Bei meinem dritten und vierten Roman, „Die Liebe ist (k)ein Basketballspiel“ habe ich vor dem Schreiben den Roman geplottet, den Roman also von Anfang bis Ende durchgeplant. Nur, um dann schon ab Szene 2 vom Plot abzuweichen, weil meine Figuren sich ganz anders verhalten haben, als geplant ;-)
Und so ging es mir auch bei meinem neuesten Werk, dem ersten Band der „Amor’s Five“. Doch das ist für mich ein Zeichen dafür, dass der Roman lebt J

4. Schreibst du immer nur an einem Buch, oder teilst du deine Ideen in mehrere Skripte auf?
Das wechselt bei mir, denn erst einmal widme ich mich voll und ganz einem Roman und stecke all meine Ideen und Energie in ihn. Mir ist nämlich sehr wichtig, dass nicht nur die Hauptfiguren, sondern auch alle Nebenfiguren lebendig rüberkommen und ihre eigenen Geschichten – am liebsten Liebesgeschichten – mitbringen. Es stecken also immer so viele Ideen in jedem Buch, dass ich daraus auch locker drei neue Bücher gestalten könnte. Doch es drängen immer noch so viele andere Ideen darauf, zu Papier gebracht zu werden, dass ich bislang noch nicht dazu gekommen bin ;-)
Erst wenn der Roman dann ins Lektorat wandert, fange ich mit dem nächsten Projekt an, so dass ich dann für die Zeit, in der ich den ersten Roman nach dem Lektorat überarbeite, immer parallel schreibe.

 

5. Bist du eine Nachteule, oder schreibst du lieber tagsüber?

Witzigerweise bin ich zwischen neun und zwölf Uhr morgens sowie zwischen 0 und 2 Uhr nachts am Produktivsten ;-) Da ich aber drei Kleinkinder habe, läuft meine schriftstellerische Tätigkeit im Normalfall auf den späten Abend hinaus, wenn die Kiddies – zumindest theoretisch – schlafen. 

6. Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Meine Villa, mit Blick auf das Heidelberger Schloss!  Ach ne, das wird ja erst in meinem nächsten Leben so sein ;-) In diesem muss ich mich mit einem Eckchen auf meinem Esszimmertisch begnügen. Irgendwo zwischen Lego-Piraten, rosa Feenflügeln und angeknabberten Apfelschnitzen ;-)

 

7. Was hilft dir am besten gegen eine Schreibblockade?

Also eine richtige Schreibblockade hatte ich noch nie. Das einzige, was vorkommen kann (und das zugegebenermaßen ziemlich häufig ;-)) ist, dass ich am Ende eines langen und anstrengenden Tages dermaßen müde bin, dass ich eine halbe Stunde lang meinen Bildschirm anstarre, ohne dass mein Kopf auch nur einen vernünftigen Satz ausspuckt. Oder ich schreibe etwas, dass ich hinterher wieder komplett lösche. Erst wenn der „tote Punkt“ überwunden ist, werde ich wieder richtig produktiv.

 

8. Welche Figur wärest du aus deinem Lieblingsbuch als Kind gerne gewesen?

Atreju aus „Die Unendliche Geschichte“ oder Pippi Langstrumpf ;-)

 

9. Hast du schon einmal davon geträumt, eine Rolle in einem Buch zu spielen? Verpackst du generell Träume in deinen Büchern?

Naja, wenn man so viel spiele ich ja schon eine Rolle in einem Buch *lach* Mein erster Roman „Liebe und andere Fettnäpfchen“ beruht nämlich zum Großteil auf den Erinnerungen meiner Freundinnen und meiner eigenen an unsere Studentenzeit in Heidelberg ;-)
Und was meine Träume angeht – die sind so verrückt … das entsprechende Buch würde eine „Abenteuer-Action-Liebesroman-Erotikthriller“ werden ;-) Hey, vielleicht keine so schlechte Idee ;-)

 

10. Mit welchem/r Autor/in würdest du gerne einmal zusammen arbeiten?

hihi – tja, also ich arbeite ja bereits mit ganz tollen Autorinnen zusammen, denn ich habe die Amor’s Five (http://on.fb.me/1SZHpN3) gegründet und mir für dieses spannende Projekt 4 weitere, tolle Autorinnen (Violet Truelove, Jo Berger, Mia Leoni und Lana N.May) an Bord geholt, mit denen gemeinsam ich an einer 5bändigen Liebesroman-Reihe schreibe, zu der ich den ersten Band beisteuere, der am 1. Oktober erscheinen wird. Ein wahnsinnig spannendes und tolles Projekt!
Und dann habe ich ja noch mit Violet Truelove, Elke Becker und Jo Berger zusammen Das Autorensofa (http://on.fb.me/1KNZKh9) gegründet, auf außer uns noch 38 weitere Autorinnen und Autoren Platz gefunden haben ;-) Ich bin also gerne ein Teamplayer J

 

11. Verrätst du uns deine größten Wünsche/Ziele für 2015?

Puh, tja, also privat gibt es da natürlich eine ganze Menge, allen voran, dass meine Familie gesund und glücklich bleibt J
Und was mein Autorendasein angeht, hoffe ich in erster Linie darauf, dass mein neuer, Anfang Oktober erscheinender Roman, mindestens ebenso viele Leser begeistern wird wie meine anderen Romane.
Und dann wünsche ich mir natürlich auch, dass die Buchmesse Frankfurt, auf der ich mit dem ganzen Autorensofa einen eigenen Stand haben werde, ein voller Erfolg wird und ich dort viele meiner alten Leserinnen und Leser treffen und jede Menge neuer kennenlernen werde.
Und vielleicht, vielleicht schaffe ich es ja dieses Jahr, noch einen weiteren Roman herauszubringen, so dass ich mit 4 Romanen meinen persönlichen Rekord geschafft hätte ;-)

12. Wie schaffst du es neben der Familie und dem anstrengenden Alltag, noch so tolle Bücher zu schreiben?

Mit sehr wenig Schlaf und noch weniger Freizeit *lach*

 

13.  Meinst du eins deiner Kinder Tritt in deine Fußstapfen als Autorin?

Das weiß ich nicht und es ist mir auch nicht wichtig. Wichtig ist mir nur, dass sie etwas machen, dass sie voll und ganz ausfüllt und ihnen so viel Spaß bereitet wie mir das Schreiben J 

 

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