- Liebe Helene magst du dich einmal kurz Vorstellen ?
A:
Hallo, ihr Lieben …
für
die, die mich noch nicht kennen, stelle ich mich erst einmal ganz
grob vor.
Ich
bin J. Helene Krätzner. Ich bin Baujahr 1982, also junge 34 Jahre
alt und komme gebürtig aus der mittelhessischen Universitätsstadt
Gießen,
doch
seit einigen Jahren lebe ich mit meiner kleinen Familie am Vorhof des
schönen Westerwaldes und genieße hier die idyllische Natur.
Shoppen,
Schuhe und Handtaschen sind mir schnuppe, aber ich liebe Autos und am
wichtigsten ist ein großer Stapel Bücher.
Im
März 2015 erschien mein Debütroman 'Ostseeperle', welcher aus zwei
Teilen besteht. Im Juli 2015 habe ich unter dem Namen Mia Lorenz den
Kurzroman „Aura“ veröffentlicht, der mir sehr viel bedeutet. Er
war sozusagen eine jungfräuliche Empfängnis, denn Urban Fantasy war
zu diesem Zeitpunkt weder mein persönliches Beuteschema, noch habe
ich es vorher je geschrieben, doch ich musste es einfach. Im
September 2015 folgte dann die Veröffentlichung des Romanes
'Flugticket ins Chaos'. Pünktlich zum Weihnachtsfest machte ich
meinen Lesern ein Geschenk und veröffentlichte den Kurzroman
'Schriftstellerküsse schmecken nach Weihnachten'.
Seit
einigen Wochen gibt es meinen neusten Roman: 'Kompassnadel -zwei
Herzen, ein Ziel-.
Wie
ihr jetzt sicher ausgerechnet habt, muss ich ja auch noch ein Leben
vor dem Schreiben gehabt haben. Stimmt!
Als
es darum ging, welchen Beruf ich einmal fürs Leben wähle, war
schnell klar, dass ich von Literatur nicht leben kann, also habe ich
meine zweite Leidenschaft zum Beruf gemacht und bin in die
Gastronomie gegangen.
Ich
darf mich Köchin und Fachfrau für Systemgastronomie schimpfen, doch
der Zusatz Autorin, lässt mein Herz erst richtig in Wallung geraten.
Und
wie kam ich dann dazu, dass es nun von mir Bücher gibt?
2014
platze meine überquellende Schublade an selbst geschriebenen Texten,
und die größte Leidenschaft forderte neue Aufmerksamkeit. Ich habe
wieder viel mehr gelesen und wieder geschrieben.
Hier
auf Facebook habe ich dann zu einem Buch meine Meinung geschrieben,
welche man mit einer eher nur drei Sterne Rezi vergleichen kann, und
hatte zwei Stunden später eine Nachricht, der betreffenden Autorin
im Postfach. Mist!
Aber
schnell war klar, dass wir sehr ähnlich denken, und bevor ich mich
versehen habe, hat sie mich an die Hand genommen und mit liebevoller
Härte klargemacht, dass meine Geschichten veröffentlicht gehören.
Jetzt gehört sie zu mir, wie meine Zahnbürste, mit der stehe ich
auch jeden Tag in Kontakt. ;)
Ohne
sie gäbe es die Bücher nicht. Danke LF
Mit Humor erzähle ich
Geschichten, die ihre Leser mit auf eine Reise nehmen sollen.
„Unterhaltungsromane, die der Liebe gerecht werden“, hat eine
Leserin mir mal geschrieben. Diese Aussage habe ich nie vergessen.
- Was Kochst du am liebsten ?
A:
da ich ja Köchin gelernt habe, wird häufig vermutet, in meinen
heimischen Töpfen findet man allerlei Exotisches ... aber ganz
ehrlich?!
Ich
stehe auf Hausmannskost! Frikadellen, Zwiebelsauce mit Spätzle &
Salat. Ein Gedicht! Meine Mutter ist eine tolle Köchin. Sonntags gab
es klassisch vorweg selbstgemachte Suppe und auf dem Fensterbrett
kühlte der Pudding ab. Früher haben meine Brüder und ich uns noch
darüber gestritten, wer den Pudding mit der meisten 'Haut' bekommt.
Heute entscheide ich das. *schmunzel*
Aber
ich glaube, mit solchen Kindheitserinnerungen kann man nur auf
Hausmannskost stehen.
- Wie findest du die Zeit und Kraft neben deinen Kindern so tolle Bücher zu schreiben?
A:
Vorweg. Ich habe nur ein Kind, obwohl mein Sohn einen auch gerne für
2 auf Trab hält. *zwinker*
Aber
wenn der Kopf keine Ruhe mehr gibt und die Ideen einen bis in die
Nacht wachhalten oder bis in die Träume verfolgen, ist die Frage
nach Zeit zweitrangig. Man muss Zeit nicht finden, man muss sie nur
nutzen.
- Wie bist du zum Schreiben gekommen oder wusstest du schon immer dass du Autorin werden möchtest?
A:
welches kleine Mädchen träumt nicht Autorin zu werden? *Spaß
beiseite*
Ich
habe immer davon geträumt, aber genauso wusste ich, es bleibt ein
Traum. Damals gab es kein Self Publishing.
Ein
Job in einer Buchhandlung war damals ausgeschlossen, allein die
Vorstellung, ich müsste mit Kunden sprechen, hat mir Angstschweiß
auf die Stirn getrieben und in einer Bibliothek zu arbeiten, kannte
ich nur in Form von ehrenamtlicher Arbeit. Also blieb ein Buch mit
meinem Namen ein heimlicher Traum. Meine Mutter ist schuld an meiner
Büchersucht. Über unserer Couch war die ganze Wand voller Bücher
und ich fand das toll. Deshalb machte es ihr wahrscheinlich nichts
aus mir abends so lange vorzulesen, bis ich nach dem x-Mal: "nur
noch ein Kapitel" zufrieden war. Da Bücher teuer waren und
meine Eltern mich deshalb früh in die Bücherei schicken mussten, um
nicht Pleite zu gehen, und die Dame dort meinem Lesetempo auch nicht
Herr wurde, blieb mir nichts anderes übrig, als das mangelnde
Angebot von Kinderlektüre selbst zu erweitern.
Also
habe ich schon früh angefangen zu schreiben. In meiner Jugend habe
ich dann eher an Lyrik Gefallen gefunden. Dann war Schluss. Viele
Jahre habe ich nicht mehr geschrieben und wenn ich etwas schrieb,
wanderte es achtlos in eine Schublade.
2014
ging es auf einmal sehr schnell.
- Hast du von Anfang an deine Geschichten vor Augen oder entwickelt es sich bei dir nach und nach beim Schreiben?
A:
Ich habe fast jede Technik versucht, aber meistens entwickeln sich
meine Geschichten aus einer kleinen Idee. Da ist unausweichlich, dass
alles wächst, sich verändert, eine Eigendynamik entwickelt und mich
oftmals überlistet. Wie Menschen an Erfahrungen wachsen, wachsen
meine Geschichten mit dem entstehen der Persönlichkeiten.
- Wie war es für dich dein erstes eigenes Buch in den Händen zu halten?
A:
surreal. Ich habe diesen Verdienst nicht mir zuschreiben können.
Ohne meine Mentorin, wäre das Manuskript nur eines von weiteren in
einer verstaubten Schublade geworden. Noch heute brache ich Tage zu
realisieren, dass es ein neues Buch von mir gibt.
- An welchem Ort schreibst du am liebsten?
A:
Im Bett, in der Badewanne und auf der Couch. Da muss ich nichts
schönreden.
Leider
geht das oft nicht.
- Liest du selber viel oder fehlt dir selber vor lauter Arbeit die Zeit?
A:
seit ich veröffentliche, ist mein Durchschnitt von 150-200/Jahr auf
10/Jahr gesunken. Deshalb reicht mein SuB wahrscheinlich bis zum
Mond... aber! Ich werde sie irgendwann alle gelesen haben. *zwinker*
- Was machst du gegen eine Schreibblockade?
A:
nichts. Ich warte ab. Meist gibt es einen Grund dafür und wenn
nicht, wäre Zwang der falsche Weg. Manche schreiben grundsätzlich
weiter, für mich ist das nichts. Die Zeit nutze ich zum Lesen, Ideen
ploten oder Goodies basteln.
- Was war der schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin?
A:
als eine wildfremde Person mir geschrieben hat, dass mein Buch sie
zum Lachen, weinen und mitfiebern bewegt hat. Mehr will ich nicht.
Meine Leser sollen eine schöne Zeit mit meinen Geschichten haben und
nachdem sie das Buch zugeklappt haben, einen Moment denken: 'das war
schön'.
Ich
kenne, dass ein Buch völlig in der Versenkung verschwindet und das
nächste in 2 Tagen in die Top100 rast, das ist alles egal, wenn der
Leser nicht einmal die Miene verzogen hat.
- Wie wichtig sind dir persönlich deine Rezensionen? -Wie sehr nimmst du dir Kritik zu Herzen?
A:
ganz ehrlich? Das ist ein schwieriges Thema. Deshalb werde ich auch
nur knapp antworten.
Ich
versuche Abstand zu nehmen. Gute sind natürlich fantastisch und
Schlechte niederschmetternd, aber am Ende zählt nur, dass ich daraus
etwas entnehmen kann, um mich weiterzubilden.
Ich
möchte lernen und das Vertrauen, dass mir jeder Leser entgegenbringt
nicht enttäuschen, aber hin und wieder schüttelt man den Kopf.
- Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
A:
kommt vor, aber oft versuche ich die Szene eher von außen zu
betrachten und frage mich ständig, passt das zum Charakter der
Person? Erst wenn die Szene fertig ist, und ich sie lese, werde ich
emotional. Dann bin ich auch erleichtert, dass ich oftmals allein bin
und keiner mir zuschaut. *kicher*
Das
beste Feedback gibt mir meine Kollegin, sie ist meine ehrlichste
Kritikerin.
- Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du dich dann an Personen in deinem Umfeld?
A:
kaum, bis minimal. Meine Protas und Nebendarsteller leben in der
Geschichte und entwickeln sich auch dort. Sicher gibt es bekannte
Elemente, aber keiner dieser realen Personen würde sich erkennen.
Hoffe ich jedenfalls ;) Trotzdem ist in jedem Buch etwas sehr
persönliches und privats.
- Hast du einen Coverdesigner oder gestaltest du sie selbst ?
A:
ich gestalte selbst. Wahrscheinlich würde ich auch jeden Designer in
den Wahnsinn treiben. Ich werkele während des ganzen
Schreibprozesses daran herum. Ein Cover vom Designer könnte ich mir
also wegen dem Erschwerniszuschlag niemals leisten.
- Was war bis jetzt das witzigste oder spannendste bei deinen Recherchen ?
A:
Oh, witzig? Mir passiert es eher, dass ich, obwohl ich meine Antwort
gefunden habe, mehrere Artikel extra lese, weil es mich interessiert.
Ich nenne das immer das Youtube Phänomen. Da kommt man auch nicht so
schnell von weg.
- Dein witzigster Schreibfehler oder Tippfehler ?
A:
überwiegend hauen Autoren Flüchtigkeitsfehler in die Manuskripte.
Manchmal sind es aber auch Worte wo man sich einfach gerne vertut,
obwohl man sie kann. Ich lache immer wieder, wenn ich es schaffe,
dass sich eine Person nicht bei jemandem 'einhakt', sondern
'einharkt' oder etwas im Kopf 'herumspuckt' anstatt 'herumspukt' .
Ansonsten
bringen eher meine hessischen Wurzeln mein Korrekturteam zum Lachen.
- Wie wichtig ist dir der Leserkontakt ?
A:
er bedeutet mir alles. Sie bringen mir bei, was meinen Geschichten
fehlt. Sie geben mir die Kraft dieses Gefühl von Übelkeit und purer
Panik zu überstehen, wenn ich ein Buch veröffentliche.
- Kann man signierte Bücher direkt bei dir bestellen ?
A:
Ja, ich verkaufe sie zwar nicht direkt, aber es funktioniert ganz
wunderbar, wenn der Leser das Buch nicht zu sich, sondern direkt vom
großen A zu mir liefern lässt. So entstehen keine zusätzlichen
Kosten. Ich signiere das Buch und schicke es auf meine Kosten zum
Leser. Bei Interesse mich einfach anschreiben, auf meiner Fanpage
hier bei FB schauen oder auf meiner Homepage.
-
Gibt es noch Termine diese Jahr an denen man dich Treffen kann ?
(
Messen oder Lesungen )
A:
Nein, leider nicht. Zur FBM schaffe ich es aus persönlichen Gründen
nicht.
Nächstes
Jahr bin ich wieder mit meiner Kollegin auf der LBM.
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