Freitag, 18. November 2016

Kera Jung im Interview


Liebe Kera magst du dich einmal kurz Vorstellen ?
  • Was hat dich zum Schreiben bewegt?
Das Schreiben war schon immer meine größte Leidenschaft, mein heimlicher Traum, dieses größte Ziel, das wohl jeder im Leben hat und das leider viel zu selten erreicht wird, weil das Real Life andere Regeln diktiert. Als Teenager hatte ich versucht, eine berufliche Laufbahn in dieser Richtung einzuschlagen und scheiterte, womit ich zunächst auch meinen Traum als gescheitert abhakte.
Und dann war da dieses unvollendete Buch, das ich vor rund neun Jahren las und das mich dazu animierte, doch wieder mit dem Schreiben zu beginnen. Ohne jede Erwartungshaltung, einfach nur für mich, weil ich mit dem offenen Ende nicht leben wollte und konnte.

  • Wie findest du die Zeit und Kraft neben deinen Kindern so tolle Bücher zu schreiben?
Ich habe einen tollen – DEN tollsten Mann überhaupt –, der meine Obsessionen schon immer unterstützt und sogar gefördert hat. Er hält mir den Rücken frei, ermöglicht es mir, viele Stunden am Stück zu arbeiten, ohne mich um andere Dinge kümmern zu müssen. Allerdings sind die Kinder auch schon größer und wir achten sehr darauf, immer einen Ausgleich zu finden. Wir unternehmen viele Ausflüge, Reisen, gehen ins Kino, in Museen … Das Leben als Autor funktioniert nur, wenn die Familie Verständnis hat und ich bin dankbar, die tollste Familie der Welt zu haben, die es mir ermöglichen, meinen Traum zu leben. Okay, wir leben gemeinsam meinen Traum, und ich glaube, jeder von uns ist damit nicht unglücklich.
  • Glaubst du, dass deine Kinder mit dem Lesen und Schreiben in deine Fußstapfen treten werden?
Der Impuls war schon da, also bei den Mädchen, zumindest. Ob sich das weiterentwickelt … schauen wir :D
  • Zu eurer Familie gehören nicht nur dein Mann und deine Kinder, sondern auch 2 Katzen und 2 Hunde ! Wie heißen die?
Leider nur noch eine Katze :( – das ist Puschel, sie ist 14 Jahre alt, und wir sind ihre Sklaven :)
Caruso und Lissy heißen unsere beiden Hunde. Sie sind Mischlinge: Deutscher Schäferhund/Belgischer Schäferhund, Geschwister und acht Jahre alt.
  • Was machst du um Kraft zusammeln?
Ich fahr in Urlaub :D
Nein, wirklich, auch ein Ausflug für einen Nachmittag, reicht manchmal schon. Bin ich daheim, arbeite ich auch. Also suche ich meinen Ausgleich, indem wir etwas unternehmen. Und sei es nur, in Ulm ein Eis zu essen. Und ich gehe mit den Hunden und meinem Mann täglich spazieren.
  • Hast du irgendwelche Rituale beim Schreiben, z.B. Musik hören, Naschen?
Das Naschen musste ich mir abgewöhnen, leider. Seit ich mir das Rauchen abgewöhnt habe, nehme ich viel zu schnell zu, und als Autor bewegt man sich ohnehin schon zu wenig. Ich brauche dringend Kaffee, ich habe meine Musik, und einen strikten Plan, was ich wann in welchem Tempo erledige will. Es gibt immer zu viele Projekte, an denen ich zeitgleich arbeite. Ohne Plan geht da nichts. Mangels Pringles (Sour Creme) esse ich eben Obst, gern Melone oder etwas ähnlich Leichtes.
  • Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?
Es gibt weder einen bestimmten Ort noch eine bestimmte Person. In dem Moment, wo ich meine Gedanken freilassen kann, kommen auch die Ideen. Besonders, wenn ich eine Zeitlang überhaupt nichts geschrieben habe. Dann fallen sie regelrecht über mich her.
  • Was machst Du nach dem du ein Buch fertig geschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?
Nein, dann nehme ich mir eine kurze Auszeit, ihn der ich andere Arbeiten verrichte (es gibt ja immer genug zu tun). Früher hab ich nonstop weiter gemacht, was aber – meiner Ansicht nach – den Geschichten nicht allzu gut tat.
  • Wie war es für dich dein erstes eigenes Buch in den Händen zu halten?
Überirdisch – ein unbeschreibliches Gefühl. Für einen winzigen Moment (und weil ich wirklich noch ein bisschen naiv war) fühlte ich mich wie der König der Welt.
  • Hast du eine Party gefeiert als du gehört hast, dass dein erstes Buch veröffentlicht wird?
Ich hab es selbst veröffentlicht, daher … nein. Eher hab ich leicht erschöpft geheult, weil ich Wochen damit zugebracht hatte, dieses verflixte E-Book zu erstellen :D Das waren damals noch andere Zeiten, die Technik nicht annähernd so weit fortgeschritten wie heute, und ich hatte wirklich von nichts eine Ahnung, weshalb das Einstellen ein echter Kraftakt war – trotz Hilfe von lieben, anderen Autoren.
Eine Party hab ich gefeiert (also ganz klein und ganz kurz), als Keine wie Sie in der Top 30 war.
  • Zeigst du uns deine Arbeitsplatz ?

Voilá!
  • Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Immer! Ich glaub, sonst könnte man das auch nicht glaubwürdig rüber bringen. Soll heißen, ich hab hier schon wahre Bäche geheult, und nicht nur einmal vor Lachen unter dem Schreibtisch gelegen :)
  • Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du dich dann an Personen in deinem Umfeld?
Gelegentlich, aber eher selten. Oft war da irgendeine Rolle in irgendeinem Film, die mich inspiriert hat, oder, ich hab’s mir einfach ausgedacht.
  • Wie wichtig sind dir persönlich deine Rezensionen? -Wie sehr nimmst du dir Kritik zu Herzen?
Anfänglich hab ich mir jede Kritik von jedem zu Herzen genommen. Allerdings kam ich schnell dahinter, dass 100 Menschen 100 Meinungen und 100 Überzeugungen bedeuten. Würde man jeder Kritik entsprechen wollen, würde man sich auf einer immerwährenden Achterbahn befinden und oftmals – wie ich zu Beginn meiner Tätigkeit als Autorin – die falsche Richtung einschlagen, aus der man sich dann mit Mühe wieder zurückziehen muss.
Heute habe ich eine ausgesuchte, eher kleine Schar von Menschen um mich, von deren Können ich überzeugt bin und deren Ratschläge ich ohne Wenn und Aber annehme. Es gibt natürlich Kommentare, die mich zum Handeln zwingen, wie zum Beispiel, wenn RS-Fehler erwähnt werden – obwohl auch das durchaus in die Irre führen kann.
Was ich ablehne, ist jede Art von persönlich werdenden Rezensionen, die mich als Mensch auf irgendeine Art und Weise beleidigen, oder Rezensionen, die nur darauf abzielen, mein Buch auf jede erdenkliche Weise schlecht zu machen. Bestenfalls noch beginnend mit: ݧNach Lesen der ersten drei Seiten habe ich sofort aufgehört, und wusste, dass ...“
So etwas sind in meinen Augen keine ernstzunehmenden Kritiken.
Grundsätzlich gilt: Ein Buch wird niemals jedem gefallen und ich kann gut damit umgehen, dass es eben etliche Menschen gibt, die mit dem, was ich schreibe, nichts anfangen können. Ich freue mich über jede Rezension, egal, wie hoch die Sterne-Anzahl ausfällt.
  • Welchen Tipp hast du für angehende Autoren?
1. Glaubt an euch!
2. Sucht euch Unterstützung!
3. Lasst euch nicht beirren und vor allem: Lasst euch nicht von Rückschlägen beeindrucken, sondern bleibt auf eurem Weg.
  • Sehen wir dich auf der Buchmesse in Frankfurt? Wenn ja, wann und wo ?
Ich werde in Frankfurt anlässlich der Buchmesse vor Ort sein, habe aber nur einen offiziellen Termin am Samstagabend. Bei der Veranstaltung: Ganz großes Kino!
Wir haben uns entschlossen, zunächst nur in Leipzig mit Stand vertreten zu sein.

  • Oder gibt es irgedwo anders eine Lesung oder Signierstunde?
Oh, derartige Termine gibt es viele. Ich nehme regelmäßig an Lesungen, Meet & Greats oder kleineren Events teil. Am besten, ihr verfolgt die Ankündigungen auf meiner FB-Seite, auf meiner Homepage oder auf der Seite meines Verlages. Das nächste Meet & Great findet im Oktober statt, (abgesehen von der Buchmesse), allerdings in sehr kleinem, intimen Rahmen.








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