Liebe
Kera magst du dich einmal kurz Vorstellen ?
- Was hat dich zum Schreiben bewegt?
Das
Schreiben war schon immer meine größte Leidenschaft, mein
heimlicher Traum, dieses größte Ziel, das wohl jeder im Leben hat
und das leider viel zu selten erreicht wird, weil das Real Life
andere Regeln diktiert. Als Teenager hatte ich versucht, eine
berufliche Laufbahn in dieser Richtung einzuschlagen und scheiterte,
womit ich zunächst auch meinen Traum als gescheitert abhakte.
Und
dann war da dieses unvollendete Buch, das ich vor rund neun Jahren
las und das mich dazu animierte, doch wieder mit dem Schreiben zu
beginnen. Ohne jede Erwartungshaltung, einfach nur für mich, weil
ich mit dem offenen Ende nicht leben wollte und konnte.
- Wie findest du die Zeit und Kraft neben deinen Kindern so tolle Bücher zu schreiben?
Ich
habe einen tollen – DEN tollsten Mann überhaupt –, der meine
Obsessionen schon immer unterstützt und sogar gefördert hat. Er
hält mir den Rücken frei, ermöglicht es mir, viele Stunden am
Stück zu arbeiten, ohne mich um andere Dinge kümmern zu müssen.
Allerdings sind die Kinder auch schon größer und wir achten sehr
darauf, immer einen Ausgleich zu finden. Wir unternehmen viele
Ausflüge, Reisen, gehen ins Kino, in Museen … Das Leben als Autor
funktioniert nur, wenn die Familie Verständnis hat und ich bin
dankbar, die tollste Familie der Welt zu haben, die es mir
ermöglichen, meinen Traum zu leben. Okay, wir leben gemeinsam meinen
Traum, und ich glaube, jeder von uns ist damit nicht unglücklich.
- Glaubst du, dass deine Kinder mit dem Lesen und Schreiben in deine Fußstapfen treten werden?
Der
Impuls war schon da, also bei den Mädchen, zumindest. Ob sich das
weiterentwickelt … schauen wir :D
- Zu eurer Familie gehören nicht nur dein Mann und deine Kinder, sondern auch 2 Katzen und 2 Hunde ! Wie heißen die?
Leider
nur noch eine Katze :( – das ist Puschel, sie ist 14 Jahre
alt, und wir sind ihre Sklaven :)
Caruso
und Lissy heißen unsere beiden Hunde. Sie sind Mischlinge: Deutscher
Schäferhund/Belgischer Schäferhund, Geschwister und acht Jahre alt.
- Was machst du um Kraft zusammeln?
Ich
fahr in Urlaub :D
Nein,
wirklich, auch ein Ausflug für einen Nachmittag, reicht manchmal
schon. Bin ich daheim, arbeite ich auch. Also suche ich meinen
Ausgleich, indem wir etwas unternehmen. Und sei es nur, in Ulm ein
Eis zu essen. Und ich gehe mit den Hunden und meinem Mann täglich
spazieren.
- Hast du irgendwelche Rituale beim Schreiben, z.B. Musik hören, Naschen?
Das
Naschen musste ich mir abgewöhnen, leider. Seit ich mir das Rauchen
abgewöhnt habe, nehme ich viel zu schnell zu, und als Autor bewegt
man sich ohnehin schon zu wenig. Ich brauche dringend Kaffee, ich
habe meine Musik, und einen strikten Plan, was ich wann in welchem
Tempo erledige will. Es gibt immer zu viele Projekte, an denen ich
zeitgleich arbeite. Ohne Plan geht da nichts. Mangels Pringles (Sour
Creme) esse ich eben Obst, gern Melone oder etwas ähnlich Leichtes.
- Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?
Es
gibt weder einen bestimmten Ort noch eine bestimmte Person. In dem
Moment, wo ich meine Gedanken freilassen kann, kommen auch die Ideen.
Besonders, wenn ich eine Zeitlang überhaupt nichts geschrieben habe.
Dann fallen sie regelrecht über mich her.
- Was machst Du nach dem du ein Buch fertig geschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?
Nein,
dann nehme ich mir eine kurze Auszeit, ihn der ich andere Arbeiten
verrichte (es gibt ja immer genug zu tun). Früher hab ich nonstop
weiter gemacht, was aber – meiner Ansicht nach – den Geschichten
nicht allzu gut tat.
- Wie war es für dich dein erstes eigenes Buch in den Händen zu halten?
Überirdisch
– ein unbeschreibliches Gefühl. Für einen winzigen Moment (und
weil ich wirklich noch ein bisschen naiv war) fühlte ich mich wie
der König der Welt.
- Hast du eine Party gefeiert als du gehört hast, dass dein erstes Buch veröffentlicht wird?
Ich
hab es selbst veröffentlicht, daher … nein. Eher hab ich leicht
erschöpft geheult, weil ich Wochen damit zugebracht hatte, dieses
verflixte E-Book zu erstellen :D Das waren damals noch andere Zeiten,
die Technik nicht annähernd so weit fortgeschritten wie heute, und
ich hatte wirklich von nichts eine Ahnung, weshalb das Einstellen ein
echter Kraftakt war – trotz Hilfe von lieben, anderen Autoren.
Eine
Party hab ich gefeiert (also ganz klein und ganz kurz), als Keine
wie Sie in der Top 30 war.
- Zeigst du uns deine Arbeitsplatz ?
Voilá!
- Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Immer!
Ich glaub, sonst könnte man das auch nicht glaubwürdig rüber
bringen. Soll heißen, ich hab hier schon wahre Bäche geheult, und
nicht nur einmal vor Lachen unter dem Schreibtisch gelegen :)
- Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du dich dann an Personen in deinem Umfeld?
Gelegentlich,
aber eher selten. Oft war da irgendeine Rolle in irgendeinem Film,
die mich inspiriert hat, oder, ich hab’s mir einfach ausgedacht.
- Wie wichtig sind dir persönlich deine Rezensionen? -Wie sehr nimmst du dir Kritik zu Herzen?
Anfänglich
hab ich mir jede Kritik von jedem zu Herzen genommen. Allerdings kam
ich schnell dahinter, dass 100 Menschen 100 Meinungen und 100
Überzeugungen bedeuten. Würde man jeder Kritik entsprechen wollen,
würde man sich auf einer immerwährenden Achterbahn befinden und
oftmals – wie ich zu Beginn meiner Tätigkeit als Autorin – die
falsche Richtung einschlagen, aus der man sich dann mit Mühe wieder
zurückziehen muss.
Heute
habe ich eine ausgesuchte, eher kleine Schar von Menschen um mich,
von deren Können ich überzeugt bin und deren Ratschläge ich ohne
Wenn und Aber annehme. Es gibt natürlich Kommentare, die mich zum
Handeln zwingen, wie zum Beispiel, wenn RS-Fehler erwähnt werden –
obwohl auch das durchaus in die Irre führen kann.
Was
ich ablehne, ist jede Art von persönlich werdenden Rezensionen, die
mich als Mensch auf irgendeine Art und Weise beleidigen, oder
Rezensionen, die nur darauf abzielen, mein Buch auf jede erdenkliche
Weise schlecht zu machen. Bestenfalls noch beginnend mit: ݧNach
Lesen der ersten drei Seiten habe ich sofort aufgehört, und wusste,
dass ...“
So
etwas sind in meinen Augen keine ernstzunehmenden Kritiken.
Grundsätzlich
gilt: Ein Buch wird niemals jedem gefallen und ich kann gut damit
umgehen, dass es eben etliche Menschen gibt, die mit dem, was ich
schreibe, nichts anfangen können. Ich freue mich über jede
Rezension, egal, wie hoch die Sterne-Anzahl ausfällt.
- Welchen Tipp hast du für angehende Autoren?
1.
Glaubt an euch!
2.
Sucht euch Unterstützung!
3.
Lasst euch nicht beirren und vor allem: Lasst euch nicht von
Rückschlägen beeindrucken, sondern bleibt auf eurem Weg.
- Sehen wir dich auf der Buchmesse in Frankfurt? Wenn ja, wann und wo ?
Ich
werde in Frankfurt anlässlich der Buchmesse vor Ort sein, habe aber
nur einen offiziellen Termin am Samstagabend. Bei der Veranstaltung:
Ganz großes Kino!
Wir
haben uns entschlossen, zunächst nur in Leipzig mit Stand vertreten
zu sein.
- Oder gibt es irgedwo anders eine Lesung oder Signierstunde?
Oh,
derartige Termine gibt es viele. Ich nehme regelmäßig an Lesungen,
Meet & Greats oder kleineren Events teil. Am besten, ihr verfolgt
die Ankündigungen auf meiner FB-Seite, auf meiner Homepage oder auf
der Seite meines Verlages. Das nächste Meet & Great findet im
Oktober statt, (abgesehen von der Buchmesse), allerdings in sehr
kleinem, intimen Rahmen.
Danke für das tolle Interview ❤️.
AntwortenLöschen