Liebe Claudia,
- Wie bist du zum Schreiben gekommen ?
Geschrieben habe ich eigentlich schon
immer gerne. Egal ob das Schulaufsätze waren oder Artikel in unserer
Schülerzeitung, am geschriebenen Wort hatte ich immer Freude. Zum
Schreiben von Büchern bin ich aber erst - wie das bei so manchem
Autor wohl ist - durch eine kleine Sinnkrise gekommen. Nach meinem
Schulabschluss wusste ich nicht wirklich was ich mit mir anfangen
soll. Nichts hat mir richtig Spaß gemacht, außer eben schreiben,
und aus dieser Sinnkrise entstand dann irgendwann mein erstes Buch.
- Magst du uns etwas über deine Heimat
verraten ? Gibt es etwas was du besonders vermisst?
Ich komme ursprünglich aus einem
kleinen Dorf im Westen Österreichs, lebe aber mittlerweile schon
seit etwas mehr als sechs Jahren in England (zuerst in London, seit
ein paar Jahren in Cambridge). Ich liebe meine Wahlheimat (ja, ich
mag sogar das englische Essen und trinke meinen Tee nur noch mit
Milch), aber so manches vermisse ich doch aus meinem alten Zuhause.
Frisches, knuspriges Brot zum Beispiel oder das herrlich klare
Wasser, das man daheim direkt aus der Leitung trinken kann. Und einen
richtigen Winter mit Schnee, Eis und frostiger Kälte vermisse ich
auch - da können die zehn Grad mit Wind und Regen, die man in
England Winter nennt, einfach nicht mithalten.
- Was machst du wenn du gerade nicht
schreibst ?
Schreiben ist für mich ein Hobby das
ich (zumindest im Moment noch) leider nur in meiner Freizeit
unterbringen kann. Hauptberuflich arbeite ich in einem
Forschungslabor in Cambridge und kümmere mich dort um die Betreuung
der Doktoratsstudenten. Wenn ich mal nicht gerade arbeite oder
schreibe, bin ich ein absoluter Film- und Serienjunkie und ich
verbringe auch viel Zeit in der Küche (ich liebe es zu backen und zu
kochen, das ist für mich Entspannung pur). Außerdem lese ich viel.
Ich bin mindestens genauso sehr begeisterte Leserin, wie ich Autorin
bin.
- Zeigst du uns deine Arbeitsplatz ?
Wenn du mir eine Minute zum Aufräumen
gibst :-) Unordnung ist ja bekanntlich ein sehr guter Freund von
vielen Schriftstellern, leider auch von mir…aber gut, voilà!
- Was machst du um Kraft zu Tanken und
dich zu Entspannen ?
Ein Spaziergang durch das malerische
Cambridge (wenn nicht zu viele Touristen unterwegs sind) hilft mir
immer beim Entspannen. Und ansonsten schalte ich gerne beim Musik
hören und Fahrrad fahren ab.
- Verrätst du uns wer dein tolles
Cover Entworfen hat ?
Mein feuriges Cover hat die unglaublich
talentierte Mia von Buchcover-Design (https://buchcover-design.com/)
gestaltet. Ich habe mich lange nach einem passenden Designer für
mein Cover umgesehen und bei Mia hat mir sofort gefallen, wie sie mit
Farben und verschiedenen Schriftarten umgeht. Sie hat das Cover genau
nach meinen Vorstellungen verwirklicht und ich freue mich schon
darauf, auch in Zukunft wieder mit ihr zusammenzuarbeiten.
- Deine Protagonisten sind sie frei
Erfunden oder hast du Personen aus deinem Umfeld mit einbezogen ?
Was die Eigenschaften, Eigenheiten und
die Namen meiner Protagonisten betrifft, lasse ich eigentlich eher
selten Einflüsse von realen Personen einwirken. Das Aussehen meiner
Protagonisten ist aber zum Teil durchaus von Menschen aus meinem
Umfeld beeinflusst. Emma, meine Hauptprotagonistin in “Die Nacht
der Tausend Farben”, ist zum Beispiel von einer ehemaligen
Arbeitskollegin von mir inspiriert, die der wahrscheinlich schönste
Mensch ist, den ich jemals mit eigenen Augen gesehen habe. Auch
Harris, einer der männlichen Hauptprotagonisten, hat einen realen
Menschen zum Vorbild. Ich verrate aber nicht wen, damit ich der
Fantasie meiner Leser nicht allzu viele Grenzen setze :-)
- Kannst du uns Exklusiv etwas über
dein neues Projekt verraten ?
Im Moment bin ich noch ganz mit meiner
“Die Nacht der Tausend Farben” Reihe beschäftigt, die
schlussendlich eine Trilogie werden soll. Teil 1 ist ja bereits
erschienen, Teil 2 soll (wenn alles klappt) diesen August erscheinen,
und hoffentlich nicht lange danach Teil 3 (allerdings habe ich bisher
erst die ersten beiden Kapitel geschrieben). Danach habe ich vor an
einer neuen Reihe zu arbeiten, auf die ich mich schon richtig freue.
Sie wird eher in Richtung einer Dystopie gehen und ich werde mir
darin, grob zusammengefasst, die Chemie von Gefühlen zum Thema
machen. Mehr verrate ich im Augenblick noch nicht, aber es soll
wieder eine Reihe mit viel Spannung daraus werden.
- Wie fühlt sich der Erfolg an? Merkst
du dass es real ist oder denkst du weiterhin, du träumst?
Naja, Erfolg ist ja irgendwie relativ
und ich habe schon noch so einiges zu erreichen, bevor ich selbst
mich als wirklich erfolgreich bezeichnen würde. Aber dass ich mit
meiner großen Leidenschaft wirklich ein paar wildfremde Leute
erreichen und ihnen in ihrem Alltag ein paar unterhaltsame Stunden
bereiten kann, das fühlt sich schon ein bisschen an wie ein
plötzlich Wirklichkeit gewordener Traum.
- War es von Vornerherein klar das du
als Self Publisher starten möchtest oder bist du auf der Suche nach
einem Verlag?
Ich liebe es ein Indie zu sein,
hauptsächlich weil mir niemand vorschreiben kann, wann, wie und was
ich zu schreiben habe. Außerdem ist Geduld bei mir leider oft
Mangelware und wenn man für einen Verlag schreibt, kann es vom
fertigen Manuskript bis zur Veröffentlichung manchmal bis zu einem
ganzen Jahr dauern. Als Indie habe ich da die Fäden selbst in der
Hand - ich alleine bestimme wie schnell ich mein Manuskript
veröffentlichen will, wenn es einmal fertig ist. Neben all diesen
Vorzügen hat das Indie-Dasein aber natürlich auch Nachteile. Ich
verbringe zum Beispiel beinahe genauso viel Zeit damit meine Bücher
zu bewerben, wie sie eigentlich zu schreiben (und als Autor ist meine
große Liebe nun einmal das Schreiben, nicht das Marketing). Es nervt
mich manchmal selbst, wenn ich ein ganzes Wochenende nicht dazu komme
ein einziges Wort zu Papier zu bringen, obwohl die Ideen in meinem
Kopf Purzelbäume schlagen, aber ohne Werbung geht es eben nicht.
Trotz all der Vorteile des Indie-Daseins würde ich es deshalb schon
in Betracht ziehen für einen Verlag zu schreiben, aber nur wenn es
einer ist, der mir meine Freiheiten nicht allzu sehr einschränkt.
- Wie wichtig ist dir persönlich der
Kontakt zu deinen Lesern?
Oh der Kontakt zu meinen Lesern
bedeutet mir alles. Ich glaube nicht, dass ich heute noch schreiben
würde, wenn ich nicht immer wieder so tolle, ermutigende
Rückmeldungen von meinen Lesern bekommen würde. Als Selfpublisher
fragt man sich oft, ob das was man da schreibt überhaupt zu
irgendetwas taugt, und nur der gute Zuspruch meiner Leser lässt mich
in solchen Stunden weitermachen. Als Indie profitiere ich aber auch
sehr davon direkte Kritik von meinen Lesern zu bekommen, sei das über
Leserunden oder über Facebook. Manche der Kommentare, die ich von
meinen Lesern erhalte, haben mir wirklich dabei geholfen meinen
Schreibstil und meine Bücher zu verbessern.
- Wie aufgeregt warst du bei deinen
ersten Lesungen?
Ähm, wie aufgeregt ich vor Lesungen
bin zeigt sich wohl daran, dass ich noch keine gehalten habe. Und
wenn kein Wunder geschieht, kann ich mir das in naher Zukunft auch
nicht vorstellen. Der Gedanke an eine Lesung erfüllt mich irgendwie
mit Angst und Schrecken…
- Wenn du die Hauptrolle in einem Buch
wärst, wer wärst du gern?
Das ist ja mal eine kreative Frage.
Denk denk denk. Ich glaube Robert Langdon aus Dan Brown’s Sakrileg
wäre meine erste Wahl. Er ist unglaublich gebildet, weiß sehr viel
über Geschichte (ich bin ein heimlicher Geschichte-Nerd), hat
Freunde auf der ganzen Welt und scheint ein ziemlich rasantes Leben
zu führen. Außerdem wäre es interessant den Alltag mal als Mann
auszuprobieren.
- Kann man signierte Bücher direkt bei
dir bestellen oder an wen sollten wir uns wenden?
Mit signierten Büchern ist das leider
in meinem Fall nicht ganz unkompliziert. Da ich in England wohne, ist
es nicht wirklich praktikabel Taschenbücher „en masse“ zu
verschicken. Aber wenn jemand den innigen Wunsch nach einem
signierten Taschenbuch hat, werde ich natürlich eine Lösung finden
das irgendwie umzusetzen. Am besten direkt per Email oder Facebook an
mich wenden – meine Kontaktdaten befinden sich im Impressum meiner
Bücher und jeder ist herzlich willkommen sich mit mir in Verbindung
zu setzen. Ich freue mich immer von meinen Lesern zu hören.
-Wann treffen wir dich das nächste Mal
auf einer Messe oder einer Lesung an?
Es ist noch nicht ganz sicher, aber
zumindest spiele ich mit dem Gedanken im Herbst auf die Buchmesse
nach Frankfurt zu gehen. Wenn es Nachfrage gibt, werde ich natürlich
auch ein paar signierte Taschenbücher mitnehmen, aber noch kann ich
nichts versprechen.
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