Freitag, 29. Januar 2016

Cleo Lavalle im Interview






- Magst du Dich mal kurz vorstellen?
Diese Bitte ist nicht so leicht zu befolgen. Denn ich bin ja gleich drei Personen.  Zuerst gab es die Ratgeberautorin Helga Baureis, die aufgrund ihrer Tätigkeit als Coach und Kinesiologin 12 Bücher geschrieben hat. Dann kam Anabelle von Wildbuch dazu. Weil erotische Liebesromane (und in Band 1 hatte ich wirklich eine ordentliche Portion Pfeffer eingestreut) nicht unbedingt zu jemandem passen, der therapeutisch arbeitet, brauchte ich dieses Pseudonym. Nach drei Romanen habe ich mich dann dem Genre ChickLit zugewandt. Als Cleo Lavalle habe ich bisher ein Buch geschrieben, doch das zweite ist bereits in der Mache.

- Wie ist es dazu gekommen das Du mit dem Schreiben angefangen hast?

Als Lernberaterin wollte ich meinen kleinen Klienten etwas für zu Hause mitgeben. Es war lästig, die Übungen immer fotokopieren zu müssen. So habe ich eben ein eigenes Kartenset (für den spielerischen Umgang) entwickelt. Und voilá: Schon war ich Verlagsautorin.

-Hast Du außer dem Schreiben noch eine andere Leidenschaft?
Ganz ehrlich? Nein! Ich bin ja von Haus aus Coach und auch diesen Beruf habe ich jahrelang mit Leidenschaft ausgeübt. Doch meine heimliche Liebe gehörte schon immer dem Schreiben. Wenn mich nicht gerade eine Freundin mit dem Brennschneider vom Notebook löst, sitze ich täglich 12 bis 15 Stunden dran und schreibe (oder erledige unangenehme Dinge wie die Buchhaltung und so).

- Haben persönliche Erlebnisse Einfluss auf Deine Romane?
In jedem meiner Romane stecken eigene Erfahrungen. Ich war früher in Singleforen. Daraus ist Band 1 meiner erotischen Trilogie entstanden. Ich habe einfach den Gedanken weitergesponnen: Was wäre, wenn?
Als Cleo Lavalle habe ich meine Erfahrungen als Autorin fürs Fernsehen einfließen lassen.

- Hast Du Rituale beim Schreiben?
Nein. Ich mag es bequem und sitze oder liege deshalb auf dem Sofa und meist habe ich es lieber, wenn es ruhig um mich ist. Bei schönem Wetter geht es raus auf den Balkon oder in ein Café.

- Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Ich habe schon viel gelacht und auch manches Tränchen verdrückt. Vor allem am Ende. Denn ich verliebe mich immer in meine Helden und der Abschied ist bitter.

- Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an Personen in deinem Umfeld?
Teilweise ja. Im Moment habe ich einen „Axel“ und der ist ätzend. Im „richtigen“ Leben gibt es auch einen Axel und jedes Mal, wenn er mich nervt, denke ich: Warte nur! Das kriegst du zurück.

- Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?
Wenn ich im Süden bin und unter einem Baum sitzen und schreiben kann. Das gibt mir ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit.

- Was machst Du, nachdem du ein Buch fertig geschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?
Erst einmal mache ich das fertige Buch bekannt. Ich will ja, das mein Baby gesehen und gelesen wird. Aber ich habe schon die nächste Idee im Kopf und sobald ich das Kribbeln in den Fingern nicht mehr aushalte, geht es los.

- Hast du ein neues Projekt, das du uns schon verraten kannst?
Ja und es ist zur Hälfte fertig! Es wird wieder ein Liebesroman werden mit einem schönen Helden, mit Verwicklungen und überraschenden Wendungen und einer Protagonistin, die sich in das verwandelt, was in ihrem Inneren versteckt war.

- Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen?
Die 5er Sterne sind mir natürlich am liebsten. Ja, ich weiß, das sagt jede Autorin.  Wenn ich schlechte Rezensionen bekomme, dann freue ich mich, wenn sie aussagekräftig sind. Also, wenn ich etwas damit anfangen kann, weil sie mich auf eine Schwäche hinweisen.

- Was bewunderst Du an anderen Autoren? Hast Du ein Vorbild?
Wenn jemand schnell Text produziert. Vorausgesetzt, es sind gute Texte. Oder wenn jemand lässig und witzig schreibt. Das gefällt mir sehr gut.

-  Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Als ich eines meiner Verlagsbücher (nachdem der Verlag aus Altersgründen geschlossen hatte) als Selfpublisherin herausgebracht habe und es – obwohl es ein Ratgeber ist! – sich 66 Tage (ja, das weiß ich noch genau ) in den Top 100 halten konnte. Egal, wo ich war, ich hatte immer ein Glücksgefühl im Bauch.

- In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst du da?
In dem alten Schinken „Angélique“ und da natürlich die Heldin. Durch dieses Buch hatte ich einen sehr wichtigen Aha-Moment für mein ganzes Leben.

- Was würdest du angehenden Autoren mit auf den Weg geben?
Dranbleiben, wenn du es wirklich willst! Dranbleiben, wenn alle anderen sagen: Wer will denn das schon lesen? Dranbleiben, wenn du haareraufend vor dem Computer sitzt und schreist: Ich kann es nicht!

Vielen lieben Dank, dass Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast


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