Montag, 14. September 2015

Anna Moffey im Interview


-Magst du Dich mal kurz vorstellen?
 
Ich bin wie ein Flummi, immer auf der Jagd nach einem neuen Hindernis, das mich anspornt und mit Energie auflädt. Auch wenn ich nicht andauernd irgendwo unterwegs bin, sitze ich nie still und arbeite an vielen Projekten gleichzeitig. Man könnte meinen, ich sein ein Workaholic, doch ich sage Leidenschaft dazu.

 

- Wie ist es dazu gekommen das Du mit dem Schreiben angefangen hast?
 
Mir sind schon als Kind Geschichten eingefallen, nur habe ich sie nicht aufgeschrieben, sondern nur geträumt. In der Jugend schrieb ich dann doch ein paar Sätze aufs Papier, aber mehr nur in Stichpunkten - zum richtigen Schreiben hatte ich einfach keine Geduld. Hätte nie gedacht, dass die Stichpunkte mir eines Tages das Schreiben sogar vereinfachen, weil ich so genau weiß, wann was geschieht und so in keine Schreibblockade gerate.
Mit dem Roman "Nebelring - Das Lied vom Oxean" begann ich 2007, weil mich zwei Freundinnen dazu inspiriert haben, meine Geschichten doch endlich aufs Papier zu bringen.

 

- Hast Du rituale beim Schreiben?
 
Ich wünschte, ich hätte welche. Wenn ich andere Autoren sehe, wie sie Kerzen anzünden und sich leckere Sachen zurechtlegen, bin ich ein bisschen neidisch auf diese gemütliche Atmosphäre. Aber ich habe meine zwei Katzen, die Kerzen nicht als gefährlich ansehen und meine Leckerlies selbst wegmampfen. Dafür schnurren sie mich voll, während ich schreibe, was eine beruhigende Stimmung schafft, ganz ohne offenes Feuer.



- Wenn Du eine Traurige, Witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?

 
Beim Schreiben selbst eher weniger, aber jede Szene spiele ich zuvor im Kopf durch und dann sympathisiere ich mit den Charakteren. Wobei ich zugeben muss, dass mir witzige Szenen nicht gelingen, da muss ich meine Techniken noch verbessern, damit es nicht so gezwungen witzig klingt. Mein Vorbild ist da J. K. Rowling, weil sie die Weasleys so urkomisch beschreibt und das mit einer Leichtigkeit, die ich auch gern beherrschen würde.

- Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an Personen in deinem Umfeld?

Ja und nein. Echte Personen geben meistens keine guten Charaktere ab, zumindest nicht hundertprozentig. Sie haben interessante Facetten, die ich für meine Charaktere benutze, aber würde ich die komplette Person auf meine Geschichte übertragen, käme die Story nie voran. Warum nicht? Weil selten von uns jemand so eine starke Entscheidungskraft hat, die Welt zu retten, oder sich so zu entwickel, dass es für den Leser interessant wäre. Und das ist in Ordnung: Ein Superheld in einer Welt voller Helden wäre stinknormal.

 

- Hast du auch noch andere Namen unter den Du schreibst?
 

Noch nicht, aber ich werde auch mal in ein anderes Genre reinschnuppern und da will ich meine Leser, die Fantasy gewohnt sind, nicht verwirren. Das Pseudonym dafür steht auch schon fest.

 

- Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?
 

Ein Ort, an dem alle Gegenden dieser Welt vereint sind, inspiriert mich am meisten. Ich spreche von der Plattform Pinterest. Ansonsten lauert meine Inspiration hinter jeder Ecke und wartet auf den richtigen Moment, in meine Gedanken zu schießen.

 

- Was machst Du nach dem du ein Buch fertig geschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?
 

Nein, ich brauche ein paar Tage, um runterzukommen und arbeite an meinen anderen Hobbys, von denen ich eine ganze Menge habe. Ich illustriere, gestalte Buchcover, oder mache Musik, fahre Fahrrad und so weiter. Das alles wird während des Schreibprozesses zurückgedrängt und muss in den Pausen zu mir zurückfinden.

 

- Hast du eine Neues Projekt das du uns schon verraten kannst?
 

Momentan arbeite ich an drei Sachen: einer Kurzgeschichte für den zweiten Teil von Silberfedern, am zweiten Teil von Nebelring und an einer dritten Geschichte, über die ich noch nicht viel sagen mag, weil ich die eventuell unter einem anderem Namen veröffentlichen werde. Es handelt sich zwar ebenfalls um Fantasy, aber die Richtung ist eine völlig andere.

 

- Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen?
 

Rezensionen können super aufmunternd sein, andere wiederum ärgern mich, aber das ist bei jedem Autor so. Ob sie mir persönlich wichtig sind, kann ich nicht sagen. Mein Herz rast jedes Mal, wenn ich sehe, dass jemand wieder eine Rezension geschrieben hat. Ich weiß nicht sofort, ob sie mir gut tut, oder schadet, deswegen empfinde ich Rezensionen als äußerst stressig für das Gemüt. Dennoch sind Rezensionen für jeden Autor wichtig.
Kritik ist für mich nur die Äußerung einer Meinung. Wenn sich die Meinungen ähneln, dann versuche ich diese Punkte auch umzusetzen, aber wenn jemand die Haarfarbe meines Charakters nicht gefällt, oder wie sie redet, dann ignoriere ich das.

 


- Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
 

Das war auf einer Veranstaltung hier in Chemnitz. Es nannte sich Lesemeile und auf jener durften Autoren ihre Bücher vorstellen - eine Mini-Buchmesse, sozusagen. Und da war dieses Mädchen, 11 oder 12. Sie kam zu mir und wollte Tipps zum Schreiben von mir haben. Erst da bemerkte ich, dass ich als Autorin wahrgenommen werde.

 

- In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst du da?
 
Auch wenn das jetzt klischeehaft klingt: Harry Potter. Wer träumt nicht davon, in den Hogwarts-Express zu steigen und in einer Zaubererschule Magie zu erlernen? Ich wäre in diesem Buch gern eine Schülerin aus Ravenclaw. So, es reicht mit der Träumerei :)

 

- Hast du ein Lieblings Buch oder Autor?
 
J. K. Rowling hat mich mit Harry Potter abgeholt und nie wieder zurückgebracht. Ich mag zwar ihre Krimis nicht, aber sie ist für mich dennoch eine Ikone.

 

- Wie kam es zu deinem schönen Cover?
 
Das Cover habe ich selbst gestaltet. Es ist eine Mischung aus einer Fotomontage und einer Illustration. Hat mich vier Versuche gebraucht :) Neben dem Schreiben, erstelle ich unter dem Namen Bookdresses, Buchcover für andere Autoren und Verlage. Hier ist mal ein Making-Of zu dem Cover.



 

- Mit wem würdest du gerne mal zusammen Arbeiten?
 

Meine Wunsch-Arbeitspartner habe ich bereits mit den Silberfedern gefunden. Dazu zählen Isabell Schmitt-Egner, die wie eine Schwester für mich ist, Patricia Rabs, die süpersüße, verrückte Schauspielerin, dann Jordis Lank, eine sehr treue Leserin von Nebelring, die mich immer wieder motiviert, Maries Lüer, die mich auf so viele Ebenen beruhigt und neue Kräfte in mir weckt und Gaby Wohlrab, die einfach alle Federn immer schön zum Lachen bringt. Das sind meine Federn. Wir sind wie eine Familie; haben jeden Tag regen Kontakt und großartige Ideen, die wir entweder umsetzen, oder vergessen :)

 

- Was würdest du angehenden Autoren mit auf den Weg geben?
 
Euch nicht von einem einzigen Leser verunsichern zu lassen. Auch, dass ihr zwischen dem Marketing, den Kritiken, dem Neid den erfolgreicheren Autoren gegenüber, niemals vergesst, was euch zum Schreiben bewegt hat. Das ist so wichtig! Alle Verkaufszahlen sind für die Mülltonne, wenn man vergisst, was der große Traum ist.

 

- Sehen wir dich auf der Frankfurter Buchmesse? Kannst du uns deine Termine verraten an denen wir Dich treffen können?
 
Ich wünschte, ich könnte hier all meine Termine auflisten, aber leider, leider bin ich dieses Jahr nicht auf der Frankfurter Buchmesse dabei. Ich mache mich zurzeit hauptberuflich als Buchcoverdesignerin selbstständig und brauche alle zeitlichen und finanziellen Ressourcen für die Verwirklichung. Aber in Leipzig bin ich dabei und dann bekommt ihr von mir die ausführlichste Terminliste, die ihr je gesehen habt, versprochen :)



Annas Making of

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